27 April 2006

Ein einsamer Rekord: Der 1.000 Besucher

Um 22h55 am 27.4.2006 geschah es
Wie genau der entsprechende Klick zustande kam, wird ewig im Nebel der Historischen Ereignisse verborgen bleiben. Irgendein im Dickicht des WeltWeitenWartens sich verirrt habender Besucher ist der 1.000 "Page-Viewer" auf dem Blog des Stralauer Platzwartes gewesen. Schade: So entgeht dieser Person natürlich ein stattlicher Preis, den der vielgepriesene Platzwart dem Jubiläums-Besucher ausbedungen hat (vgl. auch den standesgemäßen Referenzkommentar No. 3 im Post "1 1-sames Kleinod auf Stralau). So muss sich der Platzwart wohl einsam und allein die Magnum-Flasche Veuve Cliquot in irgendeinem stillen Winkel der Rummelsburger Bucht auf seinem kleinen Ruderboot im Vollmondlicht hinter die Binde kippen, und das, was er nicht mehr hinunterbekommt, den Wassern der vielbesungenen Bucht opfern, auf dass sich die seitens der üblichen Behörden und Ämter vermutete Decontamination dieses wohl berühmtesten aller Berliner Gewässer wie durch ein Wunder in alle Winde auflösen wird. Die hier wohnende legendäre Nixe jedenfalls dürfte es freuen.

26 April 2006

Geschäftsbericht zur Wochenendhauptversammlung ...

Notariell beglaubigter Bericht über die WochenendmitgliederInnenhauptversammlung No. 38.740 des FC Traktor 1261 Stralau e. V. erfolgte im Zuge des 5. Spieltages der II. Saison n. n. ZR, am 22.04.2006 p. D.
Kassensturz, Bierzolleinnahmen und Sportliche Ausblicke
(Stralau Stadt, Zum Trunkenen Vollschiff, lolila) Im Anschluss an einen anstrengenden Spieltag, der dieses Mal dank der sehr lukrativen, kurzfristigen Vermietung der Karl-Marx-Gedächtnis-Kunstrasenarena an eine ligaerfahrene Schar von LaCrosse-Frauschaften in dem Sportkomplex an der Persiusstraße ausgetragen werden durfte, fand sich die große Wochenendversammlung nicht wie angedacht im Trunken Vollschiff an der Tunnelstraße, sondern "Im Trink-Olymp" auf der Corinthstraße in Neu-Stralau ein. Zu Beginn informierte im Rahmen seiner Geschäftsberichte unser rhetorisch überaus elaboriert vortragender und gewohnt phonstarker I. Vorsitzender Dr. h. c. phil. Ippo Stiasniny über die Verwaltung, die Veranstaltungen, die sportlichen Verwicklungen einschließlich der lukrativen Vermietungen der Karl-Marx-Gedächtnis-Kunstrasenarena an diversen letzten Wochenenden sowie die MitgliederInnen- , Bierzolleinnahme- und -ausgabeentwicklung. Erfreulich ist, dass die MitgliederInnenzahl mit aktuell 3.334.478 einen historischen Hoechststand erreicht habe und der Altersbereich bis 10 Jahre einen Anteil von unter 2,8 Promille einnehme. Im Rahmen der Konkurrenz-Veranstaltung zur STAUFA, gemeint ist das disjährig hierzulande ausgetragene sogenannte mondiale Championat, werde der Verein in Kooperation mit den Horden der Treptower-Park-Societäten das Konditions-und Akklimatisations-Training der südamerikanischen u. a. überseeischen Teams übernehmen (unter Anweisungen von Jens L. v. Humboldt zu Giersdorff ) und an 6 Wochenenden "TorhüterInnen-Stammplatz-Sturzübungen" unter der Leitung von Andi Kouttneropipovic anbieten. Dabei werde der Verein vom St. Platzwart, seinen Exekutiv-Organen (ggf. a. v. Persiusplatzwart) und einer Reihe von ehren(ver)wehrten Vereinen wie der Freiwilligen Wasserarmeefraktion Sekt. Stralau, der Spree-Ballrettung e. V., den Neu-Stralauer Kreuzbergbezwingern Ltd., der Stralauer Brass-Band-Capelle "Wia blasen Ihnen 1s", sowie der Partnerstadt-Association Fr'hainer Spreetal-Hexen unterstützt. Die benachbarte Heinrich-Zille-Baumschule werde zudem im Unterricht Informationen über die Spielkultur der außerstralauerischen Teilnahme-Länder per Polylux-basierter Revue zu offerieren trachten.
Admiral zur Rummelsburger See a. D. Norbertonius Pagellantopoulos gab als Bierzoll-Controller Aufschluss über die Saison 2005/2006, die mit einem geringen Überschuss an 13 25-Hectoliter-Fässern Stralauer Hofbräus abgeschlossen werden konnte. Umso schwieriger habe sich die Aufstellung des Haushaltes 2006/07 gestaltet. Trotz Mehreinnahmen aus der moderaten Bierzoll-Erhoehung sei es nicht moeglich gewesen, den incommensurablen Durst v. a. der Neukoellner und xBerger Stralauer Fußball-MigrantInnen zu stillen (wahrscheinlich auch bedingt durch die beschwerdevolle Spieltages-Anreisen). Abstriche bei der Hectoliterausgabe nach jenseits der Spree seien deshalb unabwendbar geworden.
Beeindruckende Erfolge waren den Sportberichten der diversen Teams und Teamteilen zu entnehmen. Dabei wurden nicht nur über Aufstiege und glänzende Kantersiege informiert. Es gab auch Erfolge von EinzelsportlerInnen auf Bundes-, Premier-, Ehrendivisons- und Championats-League-Ebene zu vermelden. Insbesondere bei den TorhüterInnen, den MittelstürmerInnen sowie im centralen Mittelfeld, im Bereich der AußenverteidigerInnen und bei den Linksaußen war zu erkennen, dass sich die gute Jugendarbeit sowie die Erfolge der geriatrischen Abteilungen des Stralauer Platzwartes auszahlen. Zudem, mensch kann es gar nicht oft genug betonen, ist unser Großer Ehrenvorsitzender zu einem Zwischenbericht von seinen überseeischen Forschungsreisen zurückgekehrt und wird am kommenden Spieltag auf Voranmeldung für Audienzen zur Verfügung stehen. Wahrscheinlich wird es auch eine Kurzeinführung in exotisch-akrobatische Ballbehandlungstechniken für interessierte MigrantInnen und Aboriginals geben. Zudem erklärte unbestätigten Berichten zufolge Joergen Grinsmann inoffiziell sein Praktikum beim Stralauer Platzwart-TrainerInnen-Kollektiv für beendet, da es für ihn nun Zeit sein darf, die Lektionen rechtzeitig vor dem Championat didaktisch aufzubereiten, damit er in der Lage ist, das in unzähligen Jahrhunderten zusammengetragene Wissen in den Lehrproben im Mai und Juni auch adäquat an seine grüngehoernten Schützlinge zu vermitteln. Nachfolger als Praktikant im Senioren-Studium ist der unvergleichliche, allseits sehr beliebte Giovane Trapper-Tony , auf den sich das TrainerInnen-Kollektiv zum bilateralen interkulturellen Wissenstrainsfair sehr freut.
Nachdem KassenprüferIn Frau Dipl. päd. Dr. h. c. Kerstin Tiedtke den einwandfreien Zustand der unterseeischen Wein- und Bierlagercavernen unterhalb des Halbinselriffs sowie der Zoll-Ausgabelisten und -Akten bestätigt hatte, dankte der Vorsitzende des Foerdervereins, MPI-Prof. Dr. h. c. oec. Ralf Schmersahl, dem Vorstand sowie den AbteilungsleiterInnen für ihre im Ganzen gesehen doch recht gelungene Arbeit. Seinem Vorschlag, Vorstand, OrganisatorInnen-Wohlfahrtscomitee, Behilfsdiensteten- und ÄltestInnenrath zu entlasten, folgte die MitgliederInnenversammlung einstimmig.
Bei der Neuwahl der VorständInnen wurde Dr. h. c. phil. Ippo Stiasniny erneut zum I. Vorsitzenden, Homo floresiensis klosicissimus als I. StellvertreterIn, Admiral Norbertonius Pagellantopoulos als II. und Andreas Kouttneropipovic als III. StellvertreterInnen gewählt. St. Schmaudolinho (SchriftwartIn) ist weiterhin für die (mitunter etwas lecke) Vereinsbierzollverwaltung zuständig, Cand. phil. Niels d. J. Tiedtke zeichnet für den Bereich Kinder/Jugend verantwortlich und Borries von und zur Bussche betreut die musikalischen Veranstaltungen. Jugendsprecher wurde Arran Tiedtke. Die Vorstandspositionen SportsreferentIn, BierzollgeschmacksprüferInnen. PraktikantInnen-Vorabauswahl-Gremium und FinanzcontrollerIn konnten nicht neu besetzt werden. Hier richtete Dr. h. c. phil. Ippo Stiasniny einen geharnischten dringlich-absolutistischen Appell an alle versammelten VereinsmitgliederInnen, sich für ein Ehrenamt zur Verfügung zu stellen. Eine solche soziale Aufgabe koste nicht nur Zeit, sie bereichere auch durch Vermittlung neuer Bierzollverkostungen, frische Erkenntnisse und expensive Business-Contacte. Dies gelte auch für das Amt der VorsitzerInnen, das er ebenfalls nur noch einige postsemestrale Decennien ausüben werden kann. Zu KassenprüferInnen wurden Norbertonius Pagellantopoulos, Herr Schmersahl, Frau Tietdke und Frank wie-immer-im-Abseitz gewählt. Für längstverjährende Verdienste wurden folgende MitgliederInnen ausgezeichnet:
Titanene Ehrennadel des St. Platzwarts: Andi Kouttneropipovic
Bronzene Ehrenteller des Stralauer Platzwartes: Thies Dr. History Schulze, Stephan Moskophidis, Dr. physicale Damien Loison, Dr. phil. Ralf-ohneSohn-Forster, Dr. Rocco Gelatti, Dr. h. c. Julian Porto Muller, Mr. Gallas, Aran mit-Ziehvater Tiedtke, Frank voll-Ab-Seitz, Ralph Raphael ohne-Ziehsohn Ojeih, Tommy LQ Suede, Jens L. von Humboldt zu Giersdorff i. A., Adm. z. RuBu Norbertonius Pagellantopoulos, Niels d. J. Tiedtke, Prof. Dr. h. c. oec. mit-Ziehsohn Schmersahl, Homo floresiensis klosicissimus, Borries von und zur Bussche, Juergen Holtzenbein, Jo Baier, Jürgen Dittrich, Tobias Tibbs, Thilo de Goeppinginia, Ruefli Waddewiggler, Dr. h. c. phil. Ippolino Stiasniny (wenn wer vergessen wurde Bitte um Nachtrag o. Rückmeldungen)
Das goldene Pentacle-Maßkrügerl aufgrund von ehrenschänderischen Handlungen ggü. d. St. Platzwart entzogen bekam [this Seiderl was in elderly times formerly known under its even more famous nickname Monthy Phython's Sang Real] :
Homo St. aspergerus schmaudolinhoiensis (dba, lolila)

22 April 2006

"Der Persius-Platzwart"?

Nach einem weiteren Spiel an der Persiusstraße statt auf dem althergebrachten, wunderbar-herausragenden Kunstrasenplatz stellt sich der Redaktion des Stralauer Platzwarts die Frage, ob sie ihre Publikation nicht umbenennen soll. Zumal die insgesamt 12 SpielerInnen (und diesmal waren tatsächlich auch Frauen dabei) heute die Ehre hatten, den Persius-Platzwart kennen zu lernen.
Anfangs zierte er sich etwas, und pfefferte auf die Anfrage "Sind Sie hier der Platzwart?" zurück, ob er denn so aussehe. Gegen Ende unseres Spiels auf dem roten Seitenplatz (absurdes Ost-Ambiente inclusive) kam er allerdings ganz zuvorkommend extra zu uns rüber und wies daraufhin, dass in einigen Minuten abgeschlossen werde, und er das sagen wollte, weil wir sonst Probleme hätten, unsere Fahrräder über den Zaun zu kriegen. Hollaholla, das ist man nicht gewohnt... Ein neuer Star ist geboren...
Ein Spielbericht wird demnächst auf:
http://bunte-truemmer.blogspot.com/
zu finden sein. Allgemein wurde jedoch von einem guten Spiel gemurmelt. Einer der auffälligsten Akteure war mal wieder Ph. Stiasny, der in den letzten Wochen mit konstant guter Form zu überzeugen weiß. Allerdings auch mit seiner Lautstärke, in der er Mit- und Gegenspieler zu verwirren versteht. Auch heute rannte er wie so oft mit seiner roten IG Metall-Mütze über den Platz, laut Klassenkampf-Parolen skandierend. Jedoch war es auch S., der die aufkeimende immer größere Zufriedenheit mit dem "Roten Platz" an der Persiusstraße einzudämmen versuchte und darauf hinwies, der "andere" sei viel besser.
Nach Spielende wurde ihm angetragen, den Beruf des Fußball-Kommentators zu ergreifen. Ph. Stiasny erbat sich dafür Bedenkzeit.

(AK)

Ein einsames Kleinod auf Stralau...

20 April 2006

Erlebniswelt Stralau


Hier zu sehen eines von 69 Motiven aus der Kollektion von „Berliner Töchter“, zu finden auf: www.berliner-toechter.de .Es sollte den Stralauer Platzwart sehr wundern, wenn die beiden abgebildeten Buchstaben nicht Teile aus dem heute leider nicht mehr präsenten Schriftzug „Glaswerk Stralau“ sein würden...

Das Ergebnis des letzten Stralauer Fußballspiels ist übrigens exklusiv zu finden auf: http://bunte-truemmer.blogspot.com

Das OrganisatorInnen-Team hat sich bereits dazu bereit erklärt, sich die dort angesprochenen Anregungen zu Herzen zu nehmen...
(AK)

Aus unserer beliebten Reihe: Der Gast-Kommentar zur Wochenmitte

Von unserem neuen Gastkorrespondenten Hellmuth Rohleder

Nun also ist er doch ein großartiger Sportsmann, unser Andi Kouttneropipovic. Sogar "unser" darf sich unerseins wieder erdreisten, sagen zu dürfen, denn der Andi hat durch seine unzweifelhaft ehrenvolle Haltung allen KritikerInnen, GrantlerInnen, ReporterInnen und a. a. Ewiggestrigen zum Trotz offenbart, dass er als Titan bereit ist, sein ureigenes Interesse zum Wohle der ganzen freien Wochenendfußballräterepublik Stralau mit ihren Exekutivorganen um den Stralauer Platzwart, seiner Behilfsdiensteten, dem OrganisatorInnen-Wohlfahrts-Komittee, den MitgliederInnen des Aeltestenrathes in Neukölln, Fr'hain etc. etc. zu subordinieren.
So wird der Titan als AushilfstorhüterIn von Traktor Stralau am heraufdämmernden Championat der Konkurrenzorganisation F. I. F. A. teilnehmen. Das ist doch eine begrüßenswerte Botschaft kurz nach Ostern und erzählt beredt vom Sportsgeist eines Gentleman, den mensch kraft seiner titanischen Würden von einem torhüterisch derart Hochtalentierten auch durchaus erwarten kann, denken Sie bloß nicht. Wenn mensch es dann noch fertig bringt, die ganze leidige T-Debatte dann doch nicht ganz so animalisch Ernst nehmen zu brauchen, wie das leider in der Vergangenheit v. a. der JournalistInnen (jenseits der Spree, natürlich) viele getan haben, so sieht sich vielleicht die eine oder der andere in der Lage, sich über die Debatte & die ganzen Affairen, die sie nach sich gezogen hat, von Herzen zu amüsieren. Jetzt glauben Sie aber nicht, dass da nicht noch eine ganz alte Rechnung offen gewesen ist, nein...
Offen, ja geradezu klaffend aus der Zeit, als der aktuelle Praktikant im Dienste der Fußballmafia von der STAUFA-Konkurrenz, Jörgen Grinsmann, mehr oder weniger ruhmreich beim VFB Fr'hain gemeinsam mit Kouttneropipovic aufspielte. Gab die Freundschaft zwischen dem in Brasilien zu einem Übertorwächter gereiften Jens L. von Humboldt zu Giersdorff und dem designierten Teammanager von Traktor Stralau, Homo floresiensis klosicissimus, den Zuschlag für die neu proklamierte Einstufung?
Kouttneropipovics Entscheidung für die heroische Doch-Teilnahme am Championat, nötig geworden auch durch den mimosenhaft dauerverletzten Schmauderling, der seine hypochondrisch anmutenden Blessuren im Gebirgs- und Flussfilderbad Obersaichau auskuriert, wurde ja eh von den im Hintergrund die Strippen ziehenden MitgliederInnen des AeltestInnenrathes des Stralauer Platzwartes, seiner Behilfsdiensteten, dem OrganisatorInnen- etc. etc. ausbaldowert. Zudem wollte der Titan seine lukrativen Werbeverträge mit den AktienmehrheitshalterInnen von Stralauer Hofbräu, dem Schweizerischen Veloproduzenten Fahrwerk "Waddeliwiggler" und dem renommierten Gartenhandschuhhersteller "Rohracker", der allerdings leider
überwiegend in Übersee & Südpreußen produzieren lässt, nicht annulieren.
Schon schamlos, was da in der Vergangenheit v. a. von der Westberliner, zugegebenermaßen auch z. T. von der Fr'hainer, Stralauer und Prenzlinger Berger Boulevardpresse kolportiert worden war. Allerdings, ein Fünkchen Wahrheit wird da schon noch in den wildesten Spekulationen aufzustöbern sein...
Ausschlaggebend jedoch wird wirklich werden, dass w i r mit den denkbar besten aller möglichen Stralauer TorwächterInnen zum durchaus prognostiablen Gewinn des Championats schreiten (wo kämen wir sonst auch hin? Anm. d. Uebersaezzerin). Wie nun genau das Beziehungsgeflecht zwischen Kouttneropipovic, Jens L. von Humboldt zu Giersdorff, dem langzeitblessierten Schmaudererling & Jörgen Grinsmann auch immer geartet sein wird, bleibt überdies in jedem Falle spannend. Für wohlfeile Unterhaltung wird also weiterhin gesorgt sein. Eines jedenfalls ist sicher:
Der Stralauer Platzwart, seine gesammelten Referenz-Institutionen sowie der amtierende Praktikant im kollektiven Trainerstab werden sich frohlockend preisen können, im besten aller annehmbaren Fälle eben auch auf so einen in aller Munde befindlichen Übertorhüter wie Andi Kouttneropipovic rekurrieren zu können. Sonst müsste man einmal wieder ernsthaft an den Fähigkeiten des Prakikanten im kollektiven TrainerInnenstab zweifeln dürfen können.

[Der um ein vielfaches gekürzte Kommentar unseres neuen Gastkorrespondenten, im Nebenberuf ein hoher Repräsentant ebenjenes im Artikel erwähnten Gartenhandschuhherstellers, erschien ursprünglich im Stralauer Stadtanzeiger, der temporären Wochenendzeitung von Stralau-Stadt, No. 16, v. Mittwoch, dem 19. April 2006, 288. Jg, S. 1 ff.]
(gefunden von Stephan Schmauder, derzeit Leinfelden-Echterdingen)

15 April 2006

Neues aus Stuttgart

Unser Korrespondent in der Schwabenmetropole Stuttgart (StSch) berichtet von neuen Eskapaden des berüchtigten schwäbischen Fußballtrainers Jürgen Klopp. Dieser, ebenfalls ein gebürtiger Suttgarter, habe, in einem Anfall von Schwabenfeindlichkeit, zu verstehen gegeben, daß er keinen Vertrag beim VfB Stuttgart anstrebe, er "sei doch nicht bekloppt". Wir weisen darauf hin, daß ein Kalauern mit diesem Zitat mit einer Strafe von nicht unter 4 Monaten Sperre, gültig sowohl für den Pokal und die Bundesliga, als auch für den Spielbetrieb in der allseits beliebten Spielarena "Karl Marx" auf Berlin-Stralau, einhergeht.

13 April 2006

Et maintenant quelque chose complétement differente:

Statt Stralau-Sport-Berichten unter der Woche gibts Hystoriae auf die Augen
Was die serbo-afghanische Urgroßmutter von Stanley St. am Lagerfeuer alles erzählt
Also bloß, falls Ihr es noch nicht mitgekriegt habt, die Stralauer WochenendfußballerInen bewegen sich auf historisch durch und durch gesättigtem Boden. Im Umkreis der Spielfläche des Stadions, in dem sämtliche Stralauer Spieltage seit dem Samstag am 8. April 2005 fast durchweg stattfinden [davor spielte die Societät bekanntlich im Treptower Park, hiervon mehr ein andermal, Anm. d. UebersaezzerIn], befand sich vor wenigen Jahren (noch) ein aus dem späten 19. Jhdt. stammender Industriebau, der später von jenem VEB Kombinat genutzt wurde, das republikweit Datschenäckerbaugeräte für die GenossInnen und Genossen Hobby- u. a. -GärtnerInnen des Arbeiter-und-Bauern-Staates herstellte.
Einst wurde beobachtet, wie Monsignore Stiasniny-Phillip im späten 20. Jhdt. dort in den Ruinen herumstromerte, um als historisch interessierter Philologe alte Akten des VEB Kombinates Gartengeräte-Bau durchzustöbern. Auch traf man in dem abbruchreifen Gebäude auf die Überreste eines heidnischen Kultes, in dessen zeremoniellem Umfeld ein leicht chimärisch anmutender Gott verehrt wurde, dessen Oberkörper ähnlich einem Elephanten geformt war. Es kann sich da latürnich auch um die Überreste der Deko einer Techno-Party gehandelt haben, welche auf illegale Weise in den heiligen Hallen des Gartenbau-Geräte-Kombinates veranstaltet wurde. Oder war das eher Goa oder gar eine Trance-Musik-Orgie? Schade jedenfalls, dass keine photochemisch überspülten Papiere von diesen archäologischen Pirschgängen überliefert sind. So verschwindet manches im Orkus des Vergessens - selbst schon in Sachen Individual-Geschichte.
Aber nicht genug der historischen Spuren: Im Jahre 1996 fanden Ausgrabungen auf dem Gelände der späteren Halbinsel-Stralau-Karl-Marx-Gedächtnis-Kunstrasenarena und dem unmittelbar angrenzenden Landstück statt. Es wurde ein Grundriss, sowie v. a. Scherben und diverse Werkzeuge aus der Zeit zwischen 12. und 14. Jhdt. gefunden [zu einer genaueren Beschreibung der überwiegend im späten 19. Jhdt. entdeckten, z. T. wirklich erstaunlichen archäologischen Fragmente von anderer, evtl. berufener Warte mehr, Anm. d. UebersaezzerIn]. An der Stelle (oder unmittelbar angrenzend), auf der im Herbst 2004 die Karl-Marx-Gedächtnis-Arena feierlich eingeweiht wurde, befand sich während dieser Zeit ein befestigter Hof, der von irgendeinem märkischen Rittergeschlecht behaust wurde. Weiter gen Insellandspitze, etwa an der Stelle, an der noch vor wenigen Jahren der sogenannte Pocket-Park zu finden war, war ungefähr zur selben Zeitspanne eine burgähnliche Befestigung auszumachen, die einen Hof beherbergte, der an dieser geo-strategisch günstigen Stelle den Lauf der Unterspree kontrollierte. Stralau war zu diesem Zeitpunkt übrigens eine Vollinsel im Spreestrom, da der S-Bahndamm zwischen den Stationen "Ostkreuz" und "Treptower Park" (mutmaßlich) erst im 19. Jhdt. aufgeschüttet wurde [so ist die sonannte Rummelsburger Bucht nichts anderes als ein künstlich versandeter, alter Spreearm, Anm. d. Uebersaezzers]. Diese und andere Funde weisen darauf hin, dass das Gelände der heutigen Halbinsel Stralau bereits in frühgeschichtlicher, dann in germanischer und anschließend in der Zeit der wendischen Besiedlungsgeschichte der Region v. a. von FischerInnen-Sippen behaust wurde.
Die Etymologie des Ortsnamens leitet sich aus dieser Zeit her: Wahrscheinlich stammt er von "Strala" oder "Strela", was im wendischen Idiom Pfeil- oder Speerspitze bedeutete. Dies wiederum weist u. U. vielleicht darauf hin, dass zu dieser Zeit nicht mit Netzen, sondern recht sportlich mit Wurfgeräten Jagd auf die Fischbestände gemacht wurde (das Wasser der Spree muss folglich sichtlich transparenter gewesen sein). Hier lässt sich eine Tradition zu dem praktizierten Wochenendfußball unserer Zeit aufspüren, wenn die HeldInnen des Stralauer Wochenendfußballs auch (noch) nicht auf Flussbewohner, sondern auf den Fang eines ordinär dahergeflogen kommenden, straußeneigroßen Kunstlederei aus sind [zumindest latürnich die T-Hüt(t)erInnen, Anm. d. Uebersaezzers].
Bereits im Jahre 1244 wurde ein potentieller Vorfahr der heutigen Bewohner urkundlich erwähnt. Es war dies ein sogenannter Ritter von Stralow, der allerdings nicht unmittelbar mit der Spreestrominsel in Zusammenhang gebracht werden kann, weil aus der Urkunde keine Ortsangaben hervorgehen. Einige Jahre später, um genau zu sein 1261, tauchte dann ein Ritter Rudolph von Ystralowe auf, der dürfte mutmaßlich unmittelbar mit dem befestigten Gehöft auf der Inselspitze oder gar mit selbem auf dem Gelände des heutigen Kunstrasen-Stadions zusammenhängen. Soviel für heute von Stanley St.s serbo-afghanischer Ur-Großmutter und ihrem weißwein-rumpunsch-beseelten Erzähldrang. Sie ist jetzt eben erschöpft neben dem flackernden Lagerfeuer eingenickt, das Ihre müden Glieder wärmen wird. Sie wird sicher an einem der zukünftigen Abende wieder berauscht von den Wirkungen des besagten Punsches von der Historie fabulieren.
Achja, die Uroma hat natürlich als historisch interessierte Person auch intensive Quellenstudien u. Publikationslektüre betrieben. Im ersten Kommentarfeld folgt eine kleine Literaturliste. (stst)

Noch mehr Dynamik









12 April 2006

Die Stralauer Kicker am ersten Jahrestag auf Stralau



(Samstag, 8.4.2006; Foto: Stephan Schmauder / Ruefli Waddewiggler)

Neue Bilder











10 April 2006

Mysteriöse Spätfolgen einer voreiligen und einseitigen TorhüterInnen-Nominierung

Nach dem zum WM-Torwart deklarierten S. nun auch Journalist Waddewiggler spurlos verschwunden!
Die Spur der beiden Personen verliert sich in den aprilhaften Nebelschwaden einer späten Vorvollmondnacht auf Stralau.

(Stralau, Land's End dbh) Die Turbulenzen um den von der Wochenendsportfachzeitschrift Wrangelkiez International und ihrem unter dem Kürzel AK firmierenden Star-Reporter Herrn Andreasius kuttneriensis einseitig zum resignierten WM-Torhütenden deklarierten Stephan S. reißen nicht ab. Nach ihm ist nun auch der freischaffende Schweizer Sport-Journalist R. Waddewiggler spurlos abgetaucht. Stephan S. war nach unbestätigten PassantInnen-Berichten am späten Sonntagnachmittag vor einem bekannten Fr'hainer Kiezzentrum zuletzt beim Bau einer tribünenartigen Holzkonstruktion gesehen worden. In der Nacht davor schon einmal vermisst gemeldet von einer in Panik geratenen Schar West-Berliner Boulevardblatt-RedakteurInnen, verschwand er heute am fruehen Morgen im tiefen Hinterland der Stralauer Halbinselwelt. Am Vorabend hatte er bereits unentschuldigt bei der Voll-Versammlung des Fr'hainer AeltestInnenrathes der S.T.A.U.F.A. unter dem Vorsitz von Dr. h. c. Ralf Schmersahl gefehlt (Herr Schmersahl, der bekannte Mittelfeldläufer von Traktor Stralau, dessen Schrittzähler am vergangenen Spieltag mit sensationellen 28,9 KM nach der Schlussminute gestoppt wurde, wurde in der Vergangenheit von der Presse falschlicherweise u. a. mit Ralf m. Z.-S. Schmersal benannt. Die Vereinigung der bei der STAUFA akkreditierten SportjournalistInnen Stralaus u. Umgebung e. V. bittet dafür vielfach um Entschuldigung). Hieran verliert sich die Spur des sogenannten WM-Torwarts auf dunklen Pfaden.
Ungefähr zeitgleich wurde der Schweizer Korrespondent zu Stralau, R. Waddewiggler, beim Verlassen der Stralauer Weinpinte Das Trunkene Vollschiff zum letzten Mal gesehen. Seine Spuren verwischen sich am Ufer des ehemaligen Pocket-Parks in Stralau-Land's End. Wir berichten in den nächsten Tagen über das weitere Schicksal der beiden mittlerweile merkwürdigerweise offenbar miteinander befreundeten Personen, falls sie wieder auftauchen sollten.
Inzwischen hat die us-amerikanische Bild-und-Wort-Performerin Lolita Lane, Jg. 1987, kommissarisch die Leitung vom Zentral-Propaganda-Organ des Stralauer Platzwartes etc. etc. übernommen. In den Redaktionsräumen von Der Standhafte Torpfosten fand sie neben einem belichteten Kleinbildfilm noch die Aufzeichnungen Waddewigglers zum Stralauer Jubiläums-Spieltag vor, verfasst allerdings in praktisch unentzifferbarem Schwyzerdüdtsch. Die aus Baltimore, Maryland, gebürtige Lolita Lane (lolila ) sollte ursprünglich die in die Schweizer Weltstadt Zürich berufene Star-Bildreporterin der Neuköllner Neuesten Nachrichten Byrdtie Thyler ersetzen, damit weiterhin die Sensations- und Quotengier der ost- und westberliner Fußball-Berichterstattung gestillt werden kann. Die fünf großformatigen Photoköffer Frau Lanes waren allerdings bei ihrem Transit nach Stralau auf dem Spreedampfer MSSS Poseidon vom preußischen Zoll beschlagnahmt worden. So musste an diesem Wochenende Kollege Waddewiggler mit seiner Amateurausrüstung - auf veraltetem photochemischen TrägerInnenmaterial basierend - einspringen, während der renommierte Fr'hainer Wissenschaftsjournalist Admiral zur Rummelsburger See a. D. etc. etc., unter dem Kürzel NP einem breiten Publikum bekannt geworden, die Rolle von Waddewiggler übernehmen konnte. Es wird gespannt sein, wer zuerst in Erscheinung tritt, das photochemische BildträgerInnenmaterial im Standhaften Torpfosten oder das ungleiche Paar Waddewiggler-Schmauder alias Don Quijotte-Sancho Pansa anno 2006.

Presseschau zum Stralauer Spieltag (SA, 8.4.2006)

Der Stralauer Inselbote, 536 Jg., Ausgabe Nr. 67 vom 09.04.2006, S. 2 (Ressort Nachrichten von Weltrang), schreibt unverdrossen:


Das ist Stralau: Jubiläum, fünf Spiele, zwei Verletzte

Angezogen vom schönen Frühlingswetter – lediglich ein aus südlicher Richtung hereinwehender Mistral machte den Mannschaften zu schaffen – und den Jubiläumsfestivitäten rund um die sich jährende Okkupation der Stralauer Karl-Marx-Gedächtnis-Arena durch die Stralauer Fußball-Assoziation (STAUFA) und das Organisationskomitee (OK), kam am vergangenen Sonnabend eine rekordverdächtige Zahl von vielleicht 24 Akteuren auf der Halbinsel zusammen, um den vorzüglichen Kunstrasen einer weiteren Belastungsprobe zu unterziehen. Die 24 wurden kurzerhand in vier Teams zu je sechs Spielern separiert, so dass zunächst zwei Spiele angepfiffen werden konnten. Wir berichten hier nur von den Begegnungen auf Platz A (der dem Eingangsportal nähere), da aufgrund eines strengen Kostenmanagements Reporterstellen eingespart werden mussten. Über die zwei Spiele auf Platz B wird möglicherweise die Konkurrenz berichten. Das erste Match auf Platz A wurde in den folgenden prominenten Aufstellungen gespielt:


Team „DDR“ (in blauen Gewändern antretend): Tommy (Sverige), Jürgen, Florian Klosiensis, Schmauderinho, Ralf ohne Sohn Forster, Tom (95 kg Lebendgewicht)

Team „BRD“ (in klassisch weißen Kostümen): Frank (Ab-)Seitz, Jo Baier, Ralf mit Ziehsohn Schmersal, Andi Kuttneri, Fillippo Stiasny, Norbertonius Pagellantopoulos Admiral zur Rummelsburger See etc. etc.

Die BRDler begannen die Partie hoch konzentriert und mit einer gut entwickelten Organisation des eigenen Spieles, so dass recht schnell ein, zwei, drei Bälle in das Tor der DDR einschlugen. Dies führte zu starker Verunsicherung der Blauen und zu ersten lautstarken Unmutsäußerungen innerhalb der Mannschaft; insbesondere Leistungsträger Schmauderinho, der sich überwiegend im DDR-Tor aufhielt, musste einige Schmähungen über sich ergehen lassen, was er aber als echter Sportsmann recht gelassen hinnahm. Es verging furchtbar viel Zeit – einige Bäume auf der Halbinsel entledigten sich bereits ihres gelbbraunen Blattwerkes –, bis die DDR sich die ersten Torchancen herausspielen und Anschlusstreffer erzielen konnte, sicherlich auch begünstigt durch die Westdeutschen, die im sicheren Gefühl des Sieges und berauscht von der eigenen Spielkultur etwas nachließen. Die Revanche für 1974 war jedoch zu keinem Zeitpunkt gefährdet, denn am Ende stand es 5:2 (ohne Gewähr) für die BRD.

Während bei Team BRD Frank und Jo des Gegners Abwehr vor schier unlösbare Aufgaben stellten, wussten die Ostdeutschen mit kopfballstarken Spielern wie Tommy zu gefallen. Auffällig auf BRD-Seite war auch einmal mehr Fillippo Stiasny, der neben seinen Abwehrqualitäten immer torgefährlicher zu werden scheint, was sein kaltschnäuziger Torabschluss in dieser Partie beweist. Sein Marktwert ist auf jeden Fall nach oben geschnellt, sogar Energie Cottbus soll Interesse an einer Verpflichtung haben. Wollen wir hoffen, dass Stiasny seinen Vertrag bei der STAUFA vorzeitig verlängert und uns auch in der nächsten Saison erhalten bleibt.

Ganz übel erwischte es Schmauderinho, der nach Kreuzen mit Jo Baier schmerzerfüllt zu Boden ging. O-Ton Schmauderinho: „Ein klares Foul.“ Offenbar ist eine längst vergessen geglaubte alte Kriegs- und Knieverletzung, eine sogenannte Patella-Dislokation, wieder aufgebrochen, weshalb sich der DDRler in der kommenden Woche einer Kernspintomographie unterziehen muss, die Aufschluss über die Schwere der Blessur geben soll. Je nach Befund wird er sich dann auf Stralau oder bei Dr. Müller-Wohlfahrt in München behandeln lassen; ist jedoch eine Operation vonnöten, so wird diese vom Kniespezialisten Dr. Steadman in Vail/Colorado durchgeführt. Sollte eine Operation nicht den gewünschten Erfolg herbeiführen, wird Schmauderinho einen Antrag auf Sportinvalidität bei der STAUFA stellen müssen. Möge es nicht so weit kommen. Der Stralauer Inselbote übermittelt dem verdienten Spieler auf diesem Wege beste Genesungswünsche.

Vor dem tragischen Hintergrund dieser Verletzungsgeschichte scheinen die zwei weiteren Spiele auf Platz A bedeutungslos zu sein, dennoch wollen wir unserer Informationspflicht folgend auf sie eingehen.

Im zweiten Match traf Team BRD auf eine Friedrichshainer Auswahl A- und B-Jugendlicher, die man, angespornt durch den Erfolg gegen die DDR, im Vorbeigehen schlagen wollte. Als die Weißen unversehens 0:2 zurücklagen [der Layouter ist mit dieser Information nicht einverstanden! Vgl. den Bericht „Das Ergebnis auf Stralau (SA, 8.4.2006)“ auf: http://bunte-truemmer.blogspot.com/ ], gelangten sie zu der Einsicht, dass man den technisch starken Jungspunden doch nicht im Schonwaschgang würde beikommen können. So wurden in einem beispiellosen Kraftakt Schlagfrequenz und Konzentration erhöht, und siehe da, plötzlich stand es 3:2 für die Westdeutschen. Von diesem Schock vermochten sich die sichtlich demoralisierten Jünglinge nicht mehr zu erholen, so dass Team BRD nach anfänglichen Problemen seiner Favoritenrolle doch gerecht wurde und die Partie höchstsouverän mit 6:3 (ohne Gewähr) für sich entschied.

Im finalen Platz-A-Spiel hatte es ein um Jo Baier reduziertes und damit in Unterzahl antretendes Team BRD wiederum mit den A- und B-Jugendlichen zu tun, bei denen ein Akteur durch den 95-kg-Tom ersetzt wurde. Diese Partie war nur noch ein Abgesang auf die zuvor demonstrierte Spielkultur, gingen doch einige BRD-Spieler wegen der kräftezehrenden Unterzahl und dem permanenten Hinterherlaufen wegen eines frühen 0:1-Rückstandes mittlerweile auf dem Zahnfleisch – kein schöner Anblick. Bei dem Versuch mit einem Offensivvorstoß den Ausgleich zu erzwingen, verletzte sich BRD-Spieler Pagellantopoulos an der rechten Wade, wodurch er voraussichtlich für zwei Spieltage nicht zur Verfügung stehen wird. Bedingt durch die Wadenblessur war ihm nur noch ein Herumhumpeln im eigenen Strafraum möglich, um wenigstens das vorentscheidende 0:2 zu verhindern. Letztendlich fiel es aber doch und wenig später pfiff Gastschiedsrichter Eugen Striegel ab. NP

09 April 2006

Sorgen um Stralauer Torwart-Ass

Die Turbulenzen um den am Freitag zum WM-Torwart berufenen Torhüter Stephan S. halten an. Nachdem er bereits in der Nacht zum Donnerstag vom Schweizer Journalisten Ruefli Waddewiggler in desolatem Zustand in einer Stralauer Table-Dance-Bar angetroffen worden war und dieser ihn gar nach Hause in dessen Eremitage hatte tragen müssen, ging das Drama in der Nacht von Freitag auf Samstag weiter. Diesmal wurde Stephan S. vom Korrespondenten einer Grazer Zeitung, Hansi-Florian von Hintermoser, in einem weiteren Etablisment, noch tiefer in Stralau gelegen, aufgefunden. Hatte Waddewiggler am Tag zuvor einen „notdürftig bandagierten“ Kopf bei S. ausgemacht, äußerte H.-F. von Hintermoser den Eindruck, „Bandagiert ist gar kein Ausdruck!“. Waddewiggler, der bei seinem nächtlichen Kneipen-Streifzug in das Stralauer Etablisment hinzu kam, bekundete, den "mumiengleich verhüllten" Star-Torhüter in dieser Nacht nur noch an einer Beule am Hinterkopf, die sich S. in der Nacht zuvor beim gemeinsamen Sturz von der Wendeltreppe der S.schen Eremitage zugezogen hatte, erkannt zu haben. Ganz offensichtlich hat S. Schwierigkeiten, seine Berufung ins WM-Team zu verkraften.

Unbeeindruckt von allem lieferte er jedoch am Samstag Nachmittag eine hervorragende Partie in der Karl-Marx-Arena ab. Er engagierte sich zudem noch maßgeblich bei der Wiederbeschaffung eines Spielgeräts vom Dach der benachbarten Gärtnerei, und das trotz seines neu hervorgerufenen Knie-Leidens.

Allerdings scheint mit der Dunkelheit auch wieder die dunkle Seite von Stephan S. heran gebrochen zu sein. S. erschien nicht wie erwartet auf einer Jubiläumsfeier des Stralauer ÄltestInnenrates in Kreuzberg. Auch die ausgeschwärmten Sensations-Reporter Waddewiggler und von Hintermoser konnten S. in den einschlägigen Lokalitäten, in denen er sonst einzukehren pflegt, nicht ausfindig machen.

Ungeachtet dieser neuerlichen Eskapaden hält Spielertrainer Jürgen K. an S. fest: „Er ist unser Mann!“. Ganz abgesehen von der besseren Form und der Kompatibilität in die Spiel-Philosophie würde S. im Gegensatz zu seinem Konkurrenten "Garten-Roleder" Andreas K. niemals seine Handschuhe auf dem Spielfeld vergessen und diese eine Woche lang nicht vermissen.
(AK)

07 April 2006

Aus unserer beliebten Reihe: Granteln auf Stralau, Vol. II


Nachtreport des Schweizerischen Korrespondenten Ruefli Waddewiggler

"Auf einem meiner nächtlichen Pirschgänge über den Kneipen- und Bierschenken-Boulevard der Halbinsel, gemeint ist die berüchtigte Tunnelstraße (hat auch schon den richtigen Namen fur arg mitgenommene Spätheimkehrer), fand ich gestern in der "Schnellen Quelle" - einer der zwielichtigsten Kaschemmen in der eh nicht an halbseidenen Glanzlichtern armen Gastronomieszene Stralaus - den doch schon stark angetrunkenen Herrn Schmauder vor. Sie fragen sich vielleicht jetzt, werte(r) LeserIn, warum ich, Ruefli Waddewiggler, als ehrbarer Schweizer Bürger mich in so obskuren nachtschweren Ecken der Inselkneiperie verlustiere, ich kann ihnen nur sagen, ja, ich gestehe, ich habe die Nase voll von den blankgewienerten Straßen Alt-Basels, auf dessen Asphalt zwischen den Bimmelibahnen-Schienen mensch jederzeit sein Fruhstückscroissant eintunken könnte. Da fließen nur frischgebrühter Schümli-Caffee mit Schokoladenraspeln und herzhafte Ströme aus der Alpenmilch glücklicher Kuhe lang. Ich will Stralauer werden (oder mich zumindest im kargen Umland von Neukölln, Kreutzberli(chi)ngen, Treptowern oder Fr'hain nach einem Grundstück umsehen), mich auf Dauer häuslich niederlassen, wenn auch nicht gerade an den Gestaden der Tunnelstraße, eine mannbare, wenn auch nicht allzu junge und unerfahrene Stralauerin kennenlernen und mit ihr unzählige helveto-preußische Kindlein zeugen (was für ein Vorsatz in diesem durch und durch maroden Großen Kanton). Vorher darf es natürlich schon sein sollen können, dass ich freilich einen Posten bei der Redaktion des hiesigen Inselboten oder gar beim Neuen Stralau aufreiße, um all das in's Werk setzen zu können, aber ich schweife ab. Wo war ich ..., nun, der volltrunkene Herr Schmauder. Der klammerte sich mühsam am Tresen fest, roch wie ein Hektoliterfass Fehlcharge des hierzulande schrecklich beleumundeten Stuttgarter Hofbräus und lallte etwas wie: "Grüß Gott, Herr Landsmann, wollen sie mir vielleicht, wo sie gerade anwesend sind, die nächste Runde spendieren?!? Ich habe einen schrecklichen Durst, und Sie wissen ja, wer heut' nedt g'spian hot, dös kann kein Guter sein ...". Da ich kürzlich wieder ein Schweizer CARE-Paket mit einigen hundert Fränklis aus der Heimat drin erhalten hatte, zeigte ich mich loyal-spendabel und lud den schon zu Monatsbeginn wieder sichtlich blanken Herrn Schmauder auf die nächsten drei Maßkrüge schäumenden Stralauer Gerstensaftes ein [die Halbinselbrauer sind ja nicht erst seit der Jahrhundertwende wirklich berühmt fur ihre Erzeugnisse, im übrigen herrschte noch vor wenigen Decennien eine fabelhafte Ausgehkultur auf diesem famosen Fleckchen Halbinselerde, doch davon ein ander Mal mehr, Anm. d. UebersaezzerIn]. Nach einigen gierigen Zügen aus dem Maßseiderl, die der völlig ausgetrocknet zu sein scheinende Mitspieler von Traktor Stralau in seinen unersättlichen Schlund hinabgoss, des Krügerls Füllpegel sank dabei sichtlich in's Bodenlose, schien er mir wieder ansprechbar. "Nun, sagen Sie mal, wo drückt denn der Schuh so gewaltig, dass ich Sie hier in so einem desolaten Zustand vorfinden muss?", raunze ich in meinem langgezogenen Idiom den Herrn besorgt an. "Ach, weiß gar nicht, wie ihnen das auf die Schnelle erklären, ich soll jetzt plötzlich von Amts wegen TorhüterIn werden, und das auch noch als HerausfordererIn eines Prachtskeepers, die Presse des (feindlichen) Umlandes brüstet sich, ein neues Skandalthema aufgetan zu haben, ich, als der mit weitem Abstand erbärmlichst das senkrechte Geviert freihaltende Torewächter dieses Jahrtausends soll in Konkurenz zu dem titanischen Kuttner treten beim Ringen um den WeltmeisterInnenpokal, den Brasilien doch eh an Traktor Stralau abtreten werden muss, haben die doch bei einem Heimspiel am 17. Juni hier im vollbesetzten Karl-Marx-Gedächtniskunstrasen-Stadion nicht den Hauch einer Chance gegen die ausgebufften Kicker von Traktor Stralau, zumal die Brasilianer konditionell noch nicht mal das Ende der ersten Halbzeit erleben werden dürften, bevor sie da in die Rummelsburger Bucht springen müssen aus Erschöpfung, zumal bei der Hitze, die ja für Mitte Juni angekündigt wird von den Metereologen von http://www.met.fu-berlin.de. Wir können nur hoffen, dass bis dahin die Wasser der Bucht nicht ausgetrocknet sein mögen. Der Trainerstab des brasilianischen Schönwetterfußballs sollte sich diesbezüglich schon mal mit dem Experten auf diesem Gebiet, Admiral zur Rummelsburger See, Norbertonius Pagellantopoulos, in Verbindung setzen, und notfalls frisches Wasser aus den Tagebauseen in der Nieder- und Oberlausitz die Spree raufpumpen lassen. Jedenfalls der titanische Kuttner und ich in einer künstlich von der Presse aufgeblasenen, herbeigeredeten Skandalgeschichte um das hegemonielle Ringen in der TorhüterInnenfrage, das ist eine Katastrophe, zumal ich als bekennende(r) AnwärterIn auf die Position der MittelstürmerIn, die nur noch den Klosiensis, den Thies Dr. History Schulze, den Frank [eh' im] (Ab-)Seitz und den Moskophidis-Stephan verdrängen muss, doch beste Chancen habe, bei der WeltmeisterInnenschaft mit der Nummer 11 aufzulaufen, ausgerechnet ich soll da in diesem ominösen Kasten versauern müssen?!? Eine Katastrophe!" Sagt's, trinkt mithilfe eines letzten exorbitanten Schlucks noch das zweite Maßkrügerl leer und knallt mit dem eh schon notdürftig bandagierten Kopfe auf die Kante des Tresens. Oweih, er hat schon halluziniert, hoffentlich muss er nicht in's Krankenhaus, dann kann er am Ende sonnabendsnachmittags beim Jubiläumsspiel gar nicht dabei sein und weder im Tor herumstehen noch das Feld beharken, wenn das nicht in einer depressiven Verstimmung endet. Was soll ich ihnen sagen? Anstatt dass ich mich auf pirschende Brautschau an eine der vielen hier verkehrenden gebürtigen, nicht mehr allzu jungen und unerfahrenen Maiden von Stralau heranmachen konnte, blieb mir nichts anderes übrig als den armen alkoholvergifteten Herrn Schmauder in seine ferne Heimstatt in Fr'hain gleich hinter dem Ostkreuzturm zu schleppen, fragen Sie nicht, auch noch die vier Stiegen zu seiner Hinterhofdachmagisterklause hoch, ich habe heute früh entschieden mehr als deftige Kreuzschmerzen davon. Dabei muss ich doch am Sonnabendnachmittag für die ausführliche Berichterstattung zu dem wunderbaren Jubiläums-Spiel auf Stralau auch wieder fit sein. Als ich schließlich zur "Schnellen Quelle" zurückhumpelte, hatten sich die frischen, nicht mehr ganz so jungen StralauerInnen, v. a. aber möchten sie bitte schön nicht so schrecklich unerfahren sein, alle schon wieder in ihre Fischerhütten verkrochen gehabt und mir blieb nichts anders übrig, als noch einen letzten Doppel-Trunk des soeben im Angebot befindlichen Stralauer Hofbräus zu mir zu nehmen und anschließend diesen haarsträubenden Bericht in die Adler 26Zi zu tippen, was mir die schrecklich und unverantwortlich reißerische Berichterstattung in den sportjournalistischen Redaktionen der windigen Hauptstadtpresse wieder eingebrockt hat. Wäre ich doch nur in meinem gemütlichen stadt-baslerischen Kanton geblieben, da ist zwar nicht viel los, man wird aber auch nicht dauernd in Sachen reingezogen, die einen wirlich eigentlich gar nichts angehen, schon gar nicht als Nicht-FußballerIn!"
In Auszügen zitiert nach Der standhafte Torpfosten , autorisiertes Internationales Presse-Propaganda-Organ des Stralauer Platzwartes, seiner Behilfsdiensteten, des AeltestInnenrathes (...) sowie des OrganisatorInnen-Wohlfahrts-Komitees xBerg-Fr'hain (Jg.101), v. 7.4.1906, Nr. 3, S. 5 (wie Sie wohl ahnen, erscheint das Blatt aus Gründen des globalisierten Druckes in Basel, CH; daher rührt die beachtenswerte, signifikant vom Duden-Standard abweichende Orthographie & Interpunktion. Selbstverständlich bitten wir unsere LeserInnen hiermit in aller Form um Verständnis).

Zum Reinhören

Vorher Lauti aufdrehen:

Papoilas saltitantes

Stadionkultur

Wir wollen uns hier ja nicht nur mit Selbsthuldigungen beschäftigen, sondern uns auch den großen Stadien der Welt widmen..













Das Estádio da Luz, gegen Ende der Neunziger Jahre












Der "3º Anel", der dritte Ring, erbaut Mitte der 80er, erhöhte die Kapazität auf 120.000 Zuschauer












Vor dem 34. Spieltag 1993/94, Benfica gegen Vitória Guimaraes, Benfica stand als Meister schon fest. 130.000 Zuschauer, darunter auch Homo klosiensis (am rechten Bildrand, 2. Rang)

06 April 2006

Leidiger Torwart-Streit?

Einige Kolleginnen und Kollegen der schreibenden wie auch der grantelnden Zunft beklagen derzeit den sg. „Torwart-Streit“. Das heißt die Diskussion, ob nun Kuttner (zuletzt mit einigen für ihn ungewöhnlichen Patzern) oder Schmauder (in konstant starker Form, und vor allem überragend, was Übersicht und Zusammenspiel mit Vorderleuten angeht. Insgesamt als der "modernere Torwart" geltend) das Tor von Traktor Stralau beim anstehenden Groß-Turnier hüten soll.
Ich, wie auch die gesamte Redaktion von Verfall am Ball, können diese Aufregung nicht recht nachvollziehen. Erscheint die Torwart-Diskussion doch wirklich als einzig halbwegs interessante Frage eines Teams, das ohnehin schon zur Vorrunde ausscheiden dürfte. Eine Frage, die zudem zahlreiche weitere kabarettistische Auftritte der üblichen ProtagonistInnen (Kaiser Franz, U. Hoeness,...) herauszubeschwören verspricht.
Kuttner oder Schmauder, die letzte ungelöste interessante Frage. Wer in der Abwehr spielt? Mit Pagel und Stiasny sind zwei Spieler gesetzt, die restlichen Plätze dürften allemal durch Losverfahren vergeben werden. Allenfalls der zurückkehrende Legionär Giersdorf könnte ggf. (nach dem beklagenswerten Abgang von Müller; an Gallas erinnern sich bereits nur noch die ganz alten Hasen) eine weitere gewichtigere Rolle spielen. Ein Mittelfeld gibt es gewöhnlich auf Stralau keines. Und im Sturm? Die interne Torjäger-Kanone dürfte unter Klose, Thies Schulze und the Other ausgemacht werden. Im Turnier spielen dürften sie alle drei.
Damit erscheint der Torwart-Posten die letzte Position zu sein, die einerseits ungeklärt und zweitens nicht-uninteressant erscheint. Darüber soll ruhig gestritten und nach allen Regeln der Kunst (vgl. u.a.: http://www.fussballerzitate.de/ ) polemisiert werden. Daran seien die Damen und Herren der grantelnden Zunft hiermit von Seiten Verfall am Balls erinnert.
(AK)

Der Geschmack des Südens

Alle Grantlerinnen und Grantler, Sportskanoninnen und Sportskanonen, Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter, Linienrichterinnen und Linienrichter, Platzwartinnen und Platzwarte und nicht zuletzt Leserinnen und Leser seien auf ein dieswöchiges Angebot von "Getränke Hoffmann" hingewiesen.
Bis inclusive zum 8.4. gibt es dort einen Kasten des edlen Gebräus STUTTGARTER HOFBRÄU, das man meines Wissens sonst nicht in Berlin erhalten kann, zum Preise von 10,99 plus Pfand!

(Quelle: Hauptstadtzeitung, die sich aber meines Wissens gar nicht als solche bezeichnet. Und in der Tat, ist sie einfach nicht mehr und nicht weniger als das lokale Blättchen, dem man sicher schwerlich überregionale Qualitäten zusprechen kann. Einer Stadt wie Berlin würde man sich sicher eine respektablere Zeitung wünschen (vgl.bar z.B. mit FR oder SZ). In der desolaten Tagesjournaillen-Situation Berlins erscheint dieses Blatt aber der einzig mögliche Kompromiss zu sein, wenn man einen Berliner Lokalteil haben will...)
(AK)

04 April 2006

Aus unserer beliebten Reihe: Granteln auf Stralau

Hochgradig investigative Sport-Berichterstattungen aus dem Berliner Blätterwald
Der VFB jetzt doch meisterhaft: Im TrainerInnen-Verschleiß

(Cannstatter Wasen, schneubfers) Nach der spielerischen Bankrott-Erklärung des bekannten Traditionsvereins VFB S in West-Berlin am vergangenen Wochenende geriet Trainer Arnim Zeh, bereits seit etwas mehr als anderthalb Monaten amtierend, ins Kreuzfeuer der Kritik seines Präsidiums. Ja, geradezu ein Wunder: Hatte es der erfolgreichste Trainer in der Geschichte des professionellen Vereins-Fußballes doch schon nicht geschafft, die chaotisch zusammengeschacherte balljagende SöldnerInnenmeute aus den Weiten des Cannstatter Wasens zu einem echten winning team umzuwidmen. Unter dem immer gentlemen-a-like gekleideten, aber auch schelmisch auf Pressekonferenzen agierenden Giovane Trapper-Tony jedoch spielte die Rucksackschwaben-Equipe zumeist wenigstens unentschieden, gewann ab und an gegen höher eingeschätzte Gegner, war zudem nur ganz schwer zu besiegen. Arnim Zeh, der in seiner Karriere v. a. mit dem Aufstieg des Regionalligisten FC Augsburg in die 2. Liga reüssieren konnte, zudem den letzten ostdeutschen Bundesligaverein Hansa Rostock in den Abstiegsstrudel trainierte, schien da für das extrem professionell besetzte Schwabenpräsidium um den ehemaligen Sparkassenfilialleiter Dr. Schdauddt aus Vorderposemugglingen und den durch sein immenses fußballerisches Fachwissen bekannt gewordenen Arbeitsentzieherpräsidenten Diethmar Wauh der geeignete Mann, um im internationalen Geschäft des UEFA-Pokals gegen hochkarätige Vereine aus GB, I, ESP & F zu bestehen. So flogen die Schwabenpfeile auf Anhieb gegen den britischen Tabellenvorvorvorvorletzten FC Middelsbrough erfolgreich aus dem internationalen Wettbewerb.
Jetzt wird allerorten, v. a. von Seiten des hochprofessionell agierenden Vorstands, auf den alten Europapokalhelden Trapper-Tony geschimpft. Der Schwarze Peter am offenbar unaufhaltsamen Niedergang einer einstmals als "Junge Wilden" bezeichneten Mannschaft mit einer prophezeiten großen Zukunft wird ihm und seinem angeblich "undurchsichtigen Erbe" angelastet. Er soll das Training des Teams nicht professionell genug geleitet haben.
Kunststück, war er doch z. B. in der Vorsaison wieder gerade mal Portugiesischer Landesmeister geworden (allerdings natürlich mit einer Equipe von einem anderen Format als der VFB, der durch Missmanagement der Vereinsführung in den letzten anderthalb Jahren einen Großteil seiner LeistungsträgerInnen eingebüßt hat). Jetzt deckt doch eine bekanntere sogenannte Hauptstadtzeitung, die seit ca. 9 Monaten auch eine(n) schwäbische(n) ChefredakteurIn hat, auf, dass es beim VFB evtl. in der letzten Zeit zu Fehleinkäufen, -einschätzungen, ja gar zu einem "Kompetenzvakuum" gekommen sein soll. Respektabel. Bereits ca. 2 Monate nach dem schnöden und völlig unmotivierten Rauswurf des Maestro und Grandseigneurs des Catenaccio, Monsignore Trapper-Tony, von dem sich die schwäbischen Fußballfreunde in ihrer Fachkenntnis offenbar britischen Hau-Drauf-Soccer gewünscht hatten. Schon beindruckend - soviel Weitblick und investigative Recherche in einer täglich erscheinenden Zeitung, in der sportorientierte VollblutjournalistInnen normalerweile den Baum vor lauter Blättern nicht erkennen. In interessierten Amateurkicker-Kreisen wurde im Anschluss an die heißen Fußballnachmittage des letzten Sommers die Debatte um den Durchblick der Stuttgarter Präsidiums-Verantwortlichen spätestens im letzten September abgeschlossen. On y soit qui mal y pense.

03 April 2006

Offiziöser Spielbericht vom Stralauer Spieltag am Sa., 01.04.2006


Im Folgenden wird zitiert nach: Der standhafte Torpfosten


Autorisiertes internationales Presse-Propaganda-Organ des Stralauer Platzwartes, seiner Behilfsdiensteten, des AeltestInnenrathes zu Stralau i. Spr. Str. sowie des OrganisatorInnen-Wohlfahrts-Komitees xBerg-Fr'hain, (Jg. 1), v. 1. April 2006, Nr. 2, S. 1 (das Blatt erscheint aus notorisch bekannten Gründen des globalen Drucks in Basel, CH; daher rührt die signifikant vom Duden-Standard abweichende Orthographie. Wir bitten dafür wie immer in aller Form um Ihr Verständnis).

Der Spielbericht zum 2. Stralauer Spieltag der Saison Nr. 2, v. 1. April 2006

(Stralau: Arena, ttb) Nicht wie von einigen dauerhaft zweifelnden Stimmen kolportiert - hatte an diesem Sonnabend der Spätherbst mit Pauken, Schalmeien, Nebeln und Hörnern Einzug in die zu Trauerfeierlichkeiten mit schwarzen Fahnen, Räucherwerk und melancholisch wehenden Klängen einer späten Gustav-Mahler-Symphonie dekorierte Halbinsel-Stralau-Karl-Marx-Gedächtniskunstrasen-Arena Einzug gehalten - aber nein: Der welcher dieses Mal Urständ feierte, war dann doch der dramatisch hereintorkelnde Frühling, der wie die alte Fastnacht hinterdrein sein Ziel gerade rechtzeitig zum Anpfiff der Partie zwischen 11 Weiß (tradtitionell von West nach Ost) und Team Bunt (überwiegend in eher westliche Richtungen spielend) erreichte, wenn auch mit allerletzter Kraft.
Team Weiß trat darum an mit frisch gelüfteten Trikots und ebensolchem Mut, hatte zu Beginn jedoch (schon wieder) den Vorzug, in Überzahl zu agieren, weil ein in Rot gekleideter Spieler von Team Bunt wiederholt längere Pausen von mehr als einer Stunde Dauer einlegen musste, spielte er doch das erste Mal auf dem geheiligten, immer aber vorzüglichen Kunstrasen des an historischer Stätte errichteten Karl-Marx-Gedächtnis-Stadions [davon ein ander Mal mehr]. Begünstigt durch die höhere Meteorologie [sogar die Rummelsburger See war inzwischen durch den Einsatz von Behilfsdiensteten des Stralauer Blogwartes (sic) vom Eise befreit worden], entwickelte sich ein sehr flott anzusehendes Match, in dem temporeicher Fußball groß geschrieben wurde, zwischen den sichtlich um Standhaftigkeit bemühten AkteurInnen der 11 Weiß und den gnadenlos auf Torebeute aus seienden Grandseigneurs des Team Bunt. Wie nicht anders zu erwarten führte Team Bunt schnell mit zwei oder mehr erzielten Treffern Vorsprung, obschon die meiste Zeit in Unterzahl spielend. Etwa ab der 97. Minute startete jedoch 11 Weiß eine heroisch vorgetragene Aufholjagd und konnte nach Angaben der mobilen Anzeigetafel (dieses Mal in Gestalt von M. A. Kuttneriensis) auf 4:3 davonziehen. 11 Weiß hatte offenbar unter der Woche Zeit gehabt zu üben und ging im Vergleich zu den Vormonaten regelrecht virtuos mit der wieder durch Pippo Stiasniny bescherten Überzahlsituation um. Auffällig blieb, dass es in dieser ersten Spielphase nur einen zahlenmäßig knapp begrenzten Torereigen zu bejubeln gab im Vergleich zu den üblichen Stralauer Statistiken, wahrscheinlich aber hatten die TorhüterInnen inspiriert durch den Winterschlussverkauf neue, flinke, grifffestere Garten-Handschuhe geordert und machten so Ihren Namen alle Ehre.
Paradox genug auf Wunsch von 11 Weiß wurde in der 99. Minute das gesamte Ensemble umgruppiert, wahrscheinlich weil vom psychoanalytischen Standpunkt her der Druck, das Spiel am Ende wirklich zu gewinnen, einfach zu groß wurde (irgendwoher kennt mensch doch diese Ansprache, na klar, doch Weiß statt Rot, um nicht ganz so blass auszusehen, Spielpraxis für das Championat gegen Traktor Luckenwalde und die Nationalkicker von Liechtenstein sammeln, nur nicht die Latte zu hoch legen, kein zweites Florenz erleben müssen, jetzt doch mit Babbel, Thurk, Kahn und Scholl, den Spielmacher von Hertha noch rechtzeitig eindeutschen, Goltz als niederlagenerfahrenen Ersatztorhüter, sonst droht ja doch eine Fußballrevolution? Anm. d. Uebersaezzerin). So bahnt es sich es, dass letztendlich an diesem Wochenende wieder von zwei Spieltagen zu berichten wäre, denn Team Bunt ließ sich natürlich nicht 2-mal bitten. Bei ausgeglichenen Kräfteverhältnissen, die dem unverhofften Erscheinen von Don Manfredo N. N. geschuldet waren, riss Bunt die Inititative vollends an sich und entschied die letzten 85 Minuten der Partie klar für sich, mit 6:9 Toren (Angaben stammen vom Hüter der mobilen Anzeigetafel, Monsignore Kuttner, am Ende ging es 10:12 aus, so der Endstand auf der mobilen Anzeigetafel).
Dabei sah vom aesthetischen Standpunkt aus betrachtet, das Spielsystem des weißen Balletts so ineffizient gar nicht aus (dies ergab eine Spontan-Umfrage bei ReporterInnen, Kiebitzen, ZuschauerInnen, feldstecherbewehrten BesitzerInnenn der Balkonlogerie, bekannten u. unbekannten Flugobjekten, die um diese Jahreszeit die famose Arena massenhaft überqueren & sich meist ein kleines Stelldichein gönnen). Es wurde auf weißer Seite z. T. überraschend sicher und wohlgefällig durch das Mittelfeld kombiniert, bis etwa zehn Meter vor das gegnerische Tor, da ging der Ofen aus, dann setzte sich eine offenbar tiefwurzelnde Angst vor Erfolg, Torerlebnis und Jubelglück durch. Reihenweise wurden 999-prozentige Trefferchancen auf dummb-dusselige Art und Weise verspielt, dass es manchen der vielen ZuschauerInnen, die wieder nicht ins Olympiastadion gefunden hatten, sondern nach Stralau gekommen waren - einfach wegen dem um ein Vielfaches attraktiveren und unterhaltsamen Spielgeschehens Willen - aus Enttäuschung regelrecht von den Sitzen riss. Zu berichten ist dann auch von mehreren umstrittenen Spielszenen: Dr. h. c. phil. Florianus floresiensis klosicissimus wurde auf rüde Art in der Luft vom ansonsten recht fair haltenden Keeper Oleg Schmaudoschin weggerempelt, so dass er zurecht einen gerade außerhalb den Strafraumgrenzen situierten direkten Freistoß zugesprochen kam vom wiederum äußerst besonn(t)en und salomonisch aufgelegten SchiedsrichterInnendreigespann. Zudem erwischte der ein weiteres Mal für den Fair-Play-Preis nominierte Andreas Kuttner den davoneilenden Spielemacher der 11 Weiß, Don Manfredo N. N., äußerst unglücklich an der Ferse und verursachte eine länger dauernde, spektakuläre Flugeinlage von letzterem, die allerdings glimpflich ausging (ansonsten vermisst Stralau natürlich einen Akteur vom Format eines Schneiders von Ulm, der noch auf sich warten lässt, obschon sich eine recht erkleckliche Anzahl seiner Landsleute in der Stralauer Kunstrasen-Arena tummeln wie die berühmten Wildsauen der Württemberger Wispelwälder). Nicht zuletzt aus symbolischen Gründen bekam hier auch 11 Weiß einmal einen Freistoß zugesprochen. Ansonsten ist zu berichten, dass endlich die Kunstrasen-Heizung der überaus famosen Karl-Marx-Gedächtnis-Arena wieder funktioniert, das nun mit voller Leistung von ca. 450.000.000.000.000.000.999.000.000.999 Terrawatt Leistung, womit das Stralauer Weltparkett fußballerischer Hochklasseartistik mit Sicherheit in diesem Sonnensystem einmalig gesegnet ist, der AeltestInnenrath und das Organisations-Wohlfahrts-Komitee hatte aber auch wirklich alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die entsprechenden Verantwortlichen aus dem Winterurlaub an die alte Wirkungsstätte zurückzubeordern.

[Die einzigen amtlich beglaubigten Menschschaftsaufstellungen der diversen Stralauer Equipes erscheinen heute aus formaljuristischen Gründen bei den Kollegen von Sehnsucht nach Dreck, vgl. http://bunte-truemmer.blogspot.com.
Die nicht zuletzt aus Traditionsgründen aufrechterhaltenswerte, heute aus Platz- und Zeitgründen leider auf unentschuldbare Weise ausgefallene, auf spiellesetexturgeschulte Stärken-Schwächen-Individual-Analyse nach strengsten wissenschaftlichen Kategorien beruhende, subjektivistisch perpetuierte EinzelakteurInnenbewertung erfolgt demnach nicht im Kommentarfeld. Hier sind nun die Beiträge der ConsummentInnen gefordert!)
(V. i. S. d. P. G.: Ruefli Waddewiggler, Basel, CH, noch immer auf Stralau weilender Gastkorrespondent des Standhaften Torpfostens).

Jubiläumsspiel: 1 Jahr Stralau!!

Der Chronist hält fest: mit dem Beginn des Aprils jährt sich zum ersten Mal unser erfolgreicher Umzug ("Sezession" oder auch "Rekonstitution" genannt) vom Treptower Park nach Stralau, vom Sonntag auf den Samstag!
Es lebe das OrganisatorInnen-Team, es lebe der AltestInnen-Rat, es leben alle wackeren BeackererInnen des wundervoll-hervorragenden Kunstrasenplatzes der Karl-May-Gedächtnis-Arena auf Stralau!!
Auf das nächste Jahr!!
(Böllerschüsse)
(AK)

Aus der Stralauer Tagespresse, Abteilung Fußball-Berichterstattung...

Der Stralauer Inselbote, 536 Jg., Ausgabe Nr. 66 vom 02.04.2006, S. 7 (Ressort Ertüchtigung), schreibt:

Skandal: Schiedsrichter Rosetti nicht nominiert

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe in eine Bagdader Hochzeitsgesellschaft an einem warmen Frühlingstag. Der italienische Ausnahmeschiedsrichter Roberto Rosetti ist am vergangenen Freitag entgegen allen Erwartungen nicht für die WM 2006 nominiert worden. Rosetti, der vielen Fußballfans noch vom Konföderationen-Pokal 2005 bekannt sein dürfte, als er einen Elfmeter dreimal ausführen ließ, reagierte enttäuscht: „Was erlauben sich diese Leute?“, so Rosetti.

Auf Stralau ist der Italiener längst kein Unbekannter mehr, hat er doch schon so manche Partie im Rahmen des europäischen Schiedsrichteraustauschprogrammes (Eschapro) auf höchst unterhaltsame Weise geleitet. Zur besonderen Freude des Stralauer Publikums bewegen sich von Rosetti gepfiffene Spiele in einem Zeitrahmen von 150 bis 180 Minuten, da er Spielverzögerungen konsequent nachspielen lässt. Dazu Stephanski Schmauderski, Stralauer Spielertrainer und Sprecher der Stralauer Fußball-Assoziation (STAUFA): „Ich bin schlichtweg empört über die Nichtberücksichtigung Robertos durch die verdammte F.I.F.A., ist er doch einer von ganz wenigen Referees, die den Zuschauern 90 Minuten reine Spielzeit garantieren können, während Pfeifen wie Markus Merk den Fans nur 45 bis 50 Minuten gönnen. Da ich meine Wut kaum im Zaum zu halten vermag, rufe ich die Stralauer zu massiven Protestanrufen auf. Joseph Blatters Nummer in Zürich lautet +41-43/222 7777.“ Ferner drohte Schmauderski der F.I.F.A. mit einer Aufkündigung der Kooperation bei der Weltmeisterschaft. Möglich sei unter anderem ein Rückzug der Karl-Marx-Gedächtnis-Arena, die wegen ihres Komforts und Fassungsvermögens sowie einer neuerdings funktionierenden Rasenheizung fest als WM-Stadion eingeplant war. Der so attackierte F.I.F.A.-Präsident ließ erwidern, er wolle sich sein schönes Golf-Wochenende nicht durch Menschen wie Schmauderski verderben lassen, welcher ihn und seinen Freund Gerhard Mayer-Vorfelder (auch „MV“ genannt“) bereits seit Jahren mit verbalen Injurien überziehe. Darüber hinaus verbitte er sich Belehrungen durch die seiner Ansicht nach provinziellen, zu Größenwahnsinn neigenden Stralauer.

Kurz vor Redaktionsschluss erfuhren wir noch, dass sich STAUFA-Sprecher Stephanski Schmauderski, nachdem er durch seinen Assistenten von Blatters Reaktion informiert worden war, zur Frustbewältigung von einem Kürschner einen Biberpelz anfertigen ließ. NP