27 November 2006

Der 36. Stralauer Spieltag am Sa., 25.11.2006 um 13h30

Hausmannskost statt Star-Fussball
Drei Spiele mit ungewoehnlich ueberraschenden Ergebnissen
(Sportreporterin lolila l. berichtet per Live-Schaltung aus Uebersee, wo sie bekanntlich keine Umlaute auf der Tastatur haben, geschweige denn SZ..., aber nun benutzen diese bloeden Sonderzeichen ja nicht einmal die guten Helvetier und die wissen wirklich, was gut, teuer und sinnvoll ist ... )
Gestern noch auf der Halbinsel als Sportreporterin in Diensten des gewohnt grosszuegigen Platzwarts, der diesmal die KMG-Arena zu Ehren von Tractor 1266 Stralau e. V. freigehalten hatte, heute schon wieder im Yankee-Amphitheatre in Baltimore, Maryland, das gleich links hinter dem Familien-Hausboot der Lanes liegt: Immer auf der Suche nach ungewoehnlichen Fussballerlebnissen - ein wirklich wildes Leben, aber der Reihe nach, ich muss mich nach dem Jetlag erst wieder ein bisschen sammeln. Was wollte ich eigentlich reporterieren? Ah, gestern noch mit dem Platzwart ueber den Spieltag der Tractoristi gefachsimpelt, ich erinnere mich.
Nur neun Spieler gaben sich am fruehen Samstagnachmittag ein Stelldichein auf dem legendaeren Karl-Marx-Gedaechtnis-Kunstrasen. Tommy LQ feierte ein Comeback, Pippo St. war mit von der Partie, ausserdem Kouttnerpapadopoulos-Andreassos, Moritz XX, ein schnellfuessiger Kumpel von ihm namens TilmaN.N., dr. Schmersahl Mr. Marathon, Dirk B., Niels T., Schmaudopopoulos. Somit fehlten dann doch einige der Stars: Admiralius G. I. N. Pagellantopoulos macht gegenwaertig ein Leinenlauftraining und unterstuetzte sogleich erfolgreich im Stadion seines Heimatvereins die bundesligareifen Mannen von Diethmarr Taeckling; 1. Steuermann der Stralauer Hofbarke, Sir Jens von Humboldt-zu-Gillesdorff ist wieder auf grosse Fahrt gegangen, um in der Neuen Welt nach weiteren Rezepturen fuer das ultimative Feuerwasser zu fahnden, Mosko-Stephan und dr. Klose hatten den Spieltag dieses Mal anderweitig verplant, usw. usf. Bei diesem Mangel an Creativakteuren war es nur allzu verstaendlich, dass auf Stralau an diesem denkwuerdigen 36. Stralauer Spieltag in erster Linie solide Hausmannskost fuer's wieder zahllos erschienene Publikum geboten wurde. Das wesentliche Problem: Es musste mit vier gegen fuenf Personen gespielt werden. Deshalb vekleinerte der Platzwart ausnahmsweise einmal das Spielfeld um wenige Centimeter, so dass die Laufwege erschwinglich blieben. Dann schritt mensch zur Auswahl der Teams. Diese Aufgabe erwies sich als recht heikel, denn bei der geringen Anzahl an Spielenden fiel bei der in Unterzahl agierenden Equipe die eine fehlende Anspielstation ganz massgeblich in's Gewicht, weshalb die Teams in Ueberzahl konsequent die jeweils ca. eine dreiviertel Stunde dauernden Matches z. T. klar fuer sich entschieden. Dennoch wurde es ein sehr unterhaltsamer Spieltag, denn die in Unterzahl Agierenden verkauften sich v. a. jeweils zu Beginn der Paarungen ausgesprochen teuer, gingen zu Beginn jeder Begegnung gar in Fuehrung. Zunaechst spielten die "reiferen" Spielerpersoenlichkeiten um Dr. Ippo, Bennjaniels, Tommy LQ, dr. Schmersahl in weisser Minderheit gegen die immergruenen Jungs um Kouttnerpapadopoulos, Moritz XY, Tilmann (sein Kumpel), Dirk Schoeneberg und Schmaudosoundso. Nach anfaenglichen Erfolgen brach Weiss ein und unterlag mit ca. vier gegen 10, so dass dann doch umgebaut wurde. dr. Schmersahl tauschte rueber, ausserdem, so glaube ich mich zu erinnern, Moritz, und dafuer kickte Niels nun bei den Bunten. Jedenfalls: Gleiches Spiel wie vorher, zwar unterhaltsam mit starkem Beginn der Unterzaehligen, aber am Ende mussten sie sich klar geschlagen geben. Dann machte Schmaudopipopopovic den Vorschlag, mal die Laufstarken in Unterzahl gegen die etwas weniger Laufstarken kicken sehen zu wollen. In der darauf folgenden Diskussion setzte (sich) "Die Stimme" meinungsstark wie je durch, wer denn nun als "laufstark" durchgeht und wer nicht. Am Ende kickte man also mit den "Laufstarken" Moritz XX, seinem Kumpel Tilmann, dr. Schmersahl und Dirk Schoeneberg gegen den mehrzahligen (lauflahmen) Ueberhang. Immerhin gingen auch diese Vier zunaechst in Fuehrung und konnten das Match auch recht lange relativ offen gestalten. Am Ende jedoch verloren sie mit zwei oder mehr Toren Abstand und kassierten auch das Golden Goal (seit irgendein Wesen vor einigen Spieltagen am "Roten Platz" die Transportable Spielstandsanzeige entweder entwendet oder aber gar weggeschmissen hat, gibt es auf Stralau neuerdings gewisse Probleme mit der Statistik). Insgesamt war es ein erlebnisreicher Spieltag mit einer ueberwaeltigenden Vielzahl an erzielten Toren, die sich auf vielen Schultern gleichmaessig verteilten. V. a. Niels T. fiel auf mit einer ganzen Anzahl an sehenswerten Drehschuessen aus der Huefte, die an einen etwas krummbeinigen Spieler aus den 1970-er Jahren erinnern, Kouttnerpapapopoulos konnte mit mindestens sechs Treffern aufwarten, die vielen Assists noch gar nicht mitgezaehlt, und ihm gebuehrt mangels statistischer Exaktheit in jedem Falle die SpieltagestorschuetzInnen-Kanone. Schmaudolinovicz brachte es alleine auf vier gesicherte Assists bei getretenen Eckbaellen, dazu kamen noch einige weitere Hilfestellungen, aber er hatte auch ein glueckliches Haendchen nicht nur beim Abstauben vor den armen TorhueterInnen, so brachte er es auf immerhin fuenf gesicherte selbsterzielte Treffer, nicht schlecht. Das musste bei einer einsamen Orgie in der Eremitage natuerlich gleich gefeiert werden. Hoffen wir, dass bald wieder mehr Tractoristi zum Spieltag finden, bzw. dass sich die Kranken-, Urlaubs- und Verletztenliste bald wieder ein wenig lichtet. Der Platzwart jedenfalls hat sich über seine Lieblingsgaeste und ihre Darbietungen gefreut, denn lange toent's von Stralau noch: Tractors Fussball lebe hoch!

19 November 2006

Tractor Stralau 1266 e.V.

obere Reihe v.l.n.r.: Niels "Doppelkopf" Tiedtke, Philipp "Die Stimme" Stiasny, Jens "Gille" Giersdorf, Florian Klosiensis, Dr. Andi "Mozzarella" Kuttner, Stephan "Stralauer Platzwart" Schmauder, Norbert "Admiral" Pagel
untere Reihe v.l.n.r.: Dirk, Frank Ab-Seitz, Stephan "Osiris" Moskophidis, Ralf "Die Lunge" Schmersahl

15 November 2006

Musicbox: Die Stralauer Platzwart-Lesercharts der Woche

1) Wenn ich Platzwart von Stralau wär' (Musik: Rio Reiser)
2) Wir ham den Platzwart erschossen (Musik: Nina Hagen)
3) Platzwart (Musik: Alice Cooper)
4) Ich möchte ein Platzwart sein (Musik: Grauzone)
5) Stralauer Wein (Musik: Udo Jürgens)
6) Er ist ein Platzwart und er sieht gut aus (Musik: Kraftwerk)
7) Neuen Platzwart braucht das Land (Musik: Ina Deter)
8) Der Stralauer Platzwart wurde nicht gefragt - man hat ihn einfach fortgejagt (Musik: Gänsehaut)
9) Ich bin ein Stralauer Platzwart (Musik: Nicki)
10) Alternative Platzwart (Musik: Stiff Little Fingers)

05 November 2006

"Höhepunkt des Diskursfußballs!"

Das war der 33. Stralauer Spieltag am 4.10.2006

Der Spieltag begann und endete für die Tractoristen mit einer Demütigung. Zunächst mussten die Spieler ihre vom Regenwetter durchnässten Knochen in die Persiusstraße schleppen, da die Karl-Marx-Gedächtnisarena von schmetterlingsfangenden Mädchen besetzt war. Der Stralauer Platzwart wird hier zum erneuten Mal aufgerufen, diesem Tier und Natur verachtendem Treiben ein Ende zu bereiten und die KMG-Arena ein für allemal ausschließlich für das Ballgeschiebe von Tractor Stralau zu reservieren. Dann würde den Tractoristi in Zukunft auch ein entwürdigender Abgang erspart, wie er durch 5 vorlaute pubertierende Halbstarke und ihre Ziehmutter verursacht wurde, die der von den Tractoristi zelebrierten Ballkunst durch Herbeirufen des Ordnungsdienstes ein Ende bereiten wollten.

Trotz dieser widrigen Umstände wurde jedoch wieder Hervorragendes geboten. Die lauthalsen Diskussionen um die Organisation der eigenen Abwehr mit eiserner Hand, manch artistische Zweikämpfe oder das taktische Verhalten auf einem schwer bespielbaren Platz verleiteten die „Stimme“ von Tractor Stralau P.S. dazu, den gestrigen Spieltag als „Höhepunkt des Diskursfußballs“ zu bezeichnen.

Spielerisch wusste keine der beiden Mannschaften zu überzeugen, was nicht nur auf den rutschigen Platz sondern auch auf das Fehlen schneller Kombinationen zurückzuführen war. Team Bunt (bestehend aus Stephan S., Norbert P., Florian K., Niels T., einem unbekannten Freund und dem dicken kleinen Bruder von Toni Schumacher) sorgte durch eine bessere Chancenverwertung jedoch für einen einigermaßen klaren Sieg von 17:13 gegen Team Weiß (bestehend aus Philipp. S, Ralf S., Stephan M., Jens G. Tommy, Moritz und zwei jüngeren Spielern).

03 November 2006

Das Comeback eines Seefahrers

Der Admiral steht Snorri Sturlufsson Rede und Antwort

SS: Norbertonius, am vergangenen Sonnabend haben Sie nach viermonatiger Verletzungspause Ihr Comeback in der Karl-Marx-Gedächtnis-Arena gefeiert. Bitte schildern Sie uns Ihre Eindrücke.

DA: Nun ja, zunächst einmal möchte ich mich für den freundlichen Empfang durch die Traktoristinnen bedanken, das hat wirklich gut getan. Nach all den Querelen der letzten Wochen und Monate (der Admiral wurde mit Doping in Verbindung gebracht, Anm. v. SS) war ich mir da gar nicht so sicher. Ich hatte sogar den Eindruck, dass mich einige im Zweikampf besonders pfleglich behandelten, damit die Blessur ja nicht wieder aufbräche, ihnen gilt mein Dank, während andere wie gewohnt zutraten, natürlich ohne Absicht. Fußballerisch konnte logischerweise noch nicht alles perfekt laufen. Es fehlte an Spritzigkeit, Ballsicherheit, dem notwendigen Quäntchen Glück, ich denke da an meinen Pfostenschuss, und vor allem an geistiger Frische, denn Teile des Spiels habe ich überhaupt nicht mitgeschnitten, insbesondere nach Ende der ersten Partie, welche mein Team Weiß ja vier zu zehn verlor. Da lagen wir trotz ausgeglichenen Spiels bereits Null zu vier zurück, als unser Kapitän Filippo Stiasny kraft seines Amtes eine Umstellung in der Frauschaft vornahm. Er beorderte Legionär Griesdorff van der Humboldt zurück in die Abwehr und schickte Sven, der keineswegs begeistert war, die Entscheidung des Spielführers aber nicht in Frage zu stellen wagte, in die Offensivzone. Nur Minuten später stand es drei zu vier und kurz darauf vier zu fünf, der Anschluss war also wiederhergestellt. Meines Erachtens hat Stiasny dadurch seine verbale Anwartschaft auf die vakante Trainerposition Traktors nun auch in der Praxis eindrucksvoll untermauert. Daran kann selbst der haarsträubende Einbruch nach dem vier zu fünf (Endstand war vier zu zehn, Anm. v. SS) nichts ändern. Übrigens gefiel mir die hohe Intensität und Einsatzbereitschaft an diesem Spieltag, das war höchst stimulierend.

SS: In der Tat, auch ich fand die Spiele äußerst erregend, aber genug der Sexualisierungen. Gibt es denn auch Negatives von Ihrem Comeback-Tag zu berichten?

DA: Leider ja. Regelrecht entsetzt war ich, als ich aus dem Spielertunnel ging und feststellen musste, dass drei Zuschauer vor der Westtribüne nicht zu meinen Ehren aufgestanden waren. Dieses unentschuldbare Verhalten schmälerte meinen positiven Gesamteindruck, und ich fordere die honorigen Funktionärinnen der STAUFA auf, schleunigst etwas dagegen zu unternehmen.

SS: Aber Admiral, die drei Personen saßen doch in Rollstühlen!

DA: Ähm ... wirklich? Das ist mir aber sehr unangenehm. Um die Drei für meine vollkommen unberechtigte Kritik zu entschädigen, werde ich sie zu einer vierstündigen Kreuzfahrt durch die Rummelsburger Bucht auf der MS Stralau einladen.

SS: Zeugen wollen beobachtet haben, wie Sie vor der ersten Partie eine Substanz zu sich genommen haben. Worum hat es sich dabei gehandelt?

DA: Da muss ich Sie enttäuschen, Sturlufsson. Das Mittelchen steht nämlich nicht auf der Dopingliste der STAUFA, eignet sich somit nicht als Skandalthema. Es handelt sich um ein Geriatrikum, ein reines Naturprodukt, aus Cola, Bonbons und Rettich gewonnen, welches für zirka drei Stunden Altersbeschwerden wie Seh- und Hörschwäche, Rheuma sowie Impotenz unterdrücken soll. Weil ich selbst nach Einnahme des Medikaments den jüngeren Spielerinnen körperlich immer noch unterlegen bin, wird es nicht als Dopingmittel geführt. Ohne das Geriatrikum wäre ich überhaupt nicht wettbewerbsfähig. Das war schon eine freche Frage, Sturlufsson. Was mich interessieren würde, wo waren Sie als Isländer eigentlich in den letzten Wochen und Monaten? Auf einem Walfangschiff?

SS: Jetzt haben Sie es mir aber zurückgegeben, Genosse Admiral, wohlwissend, wie verpönt die Waljagd auf Stralau ist. Zu meiner Entlastung weiß ich von einem Aufenthalt auf den Westmännerinseln zu berichten, wo ich bei der Bergung eines Wikingerschatzes tatkräftig mithalf.

DA: Ihr Wort im Ohr des Stralauer Platzwartes, Gevatter Sturlufsson!

SS: Admiral, in unserem Vorgespräch erwähnten Sie ein besonderes Erlebnis am vergangenen Dienstagabend. Wollen Sie uns davon erzählen?

DA: Das will ich gern tun. Ich war an dem besagten Tag kurz vor Ladenschluss in einem Supermarkt außerhalb Stralaus und packte gerade die gekauften Artikel in meinen Seesack ein, als eine lärmende Gruppe junger Menschen in das Geschäft stürmte. Vor Schreck fiel mir fast ein Ei aus der Hose, und ich stand mal wieder kurz vor einem Herzanfall, dachte ich doch an einen Raubüberfall verwahrloster Jugendlicher mit anschließender Geiselnahme. Wie sich dann herausstellte, waren es ungefähr 20 bis 25 Kinder im Alter von vielleicht fünf bis acht Jahren, allesamt als Horrorgestalten verkleidet und maskiert. Verdammt, den Kinderkrawalltag hatte ich ja ganz vergessen. Lauthals und kompromisslos krakeelten sie ihre Forderung „Süßes oder Saures!“ und eine verschreckte Mitarbeiterin kam dieser angesichts der deutlichen Überzahl der zu kurz geratenen Randalierer nach, indem sie Süßware aus einem Nebenraum holte, deren Haltbarkeitsdatum vermutlich längst abgelaufen war. Da die Infantilen in dem Augenblick abgelenkt waren, begab ich mich verstohlen in Richtung Ausgang. Plötzlich kam ich nicht mehr recht voran, und als ich mich umsah, konnte ich drei der Plagegeister ausmachen, die an meinem Rockzipfel hingen und „Süßes oder Saures!“ skandierten. Ich antwortete trotzig „Saures“, aber das machte sie nur noch wütender. In meiner Not sagte ich ihnen, ich hätte den Bluthund des Platzwartes in der Nähe geparkt und er würde auf mein Signal herbeieilen, was natürlich gelogen war. Dank einer glücklichen Fügung hatten die kleinen Terroristen allem Anschein nach von der Existenz der Bestie gehört, denn sie ließen von mir ab und rannten mich noch anrempelnd aus dem Supermarché. So kam ich mit dem Schrecken davon.

SS: Admiral, ich danke Ihnen für das Gespräch.

DA: Ich danke Ihnen auch – wofür auch immer.

01 November 2006

Tom und Jerry (Neues aus Neukölln)

Eben erreichte den Stralauer Platzwart die Meldung, dass der Blog von Florianus Klosiensis derzeit nicht mit weiteren Beiträgen gefüllt werden kann, da der Inhaber dieser Publikation mit Maus-Fang ausgelastet ist.
Wir wünschen Tom gegen die kleine Jerry viel Erfolg!