Extraausgabe, Extra-, Extraaausgabe!: Exclusiv-Interview zur Wochenmitte
"Mr. Grinsman, wie haben Sie das gemacht?"
Jörgen Grinsman hatte die Ehre, von der us-amerikanischen Starjournalistin Lolita Lane zu einer komplexen Hinterview der Funktionsmechanismen einer sogenannten Tourniermannschaft anlässlich des Sieges gg. Luxusbourg empfangen werden zu dürfen.
Nach dem muskelverzehrenden Schlauch in der Muckibude einiger von der Fußballmafia bestallter amerikanischer Fitnessfreunde hat der völlig geschaffte Knabenchor der Fußball-Bananenrepublik den auf Bezirksliganiveau agierenden Eleven aus Luxusbourg ein motivationsförderndes Sieben zu Null abgetrotzt. Das unglaubliche Geschehen wurde von der versammelten Hauptstadtpresse als glorioser Triumph gefeiert, der in die Annalen der Länderspielhystoriae eingehen wird. Wir wisen nicht, mit was für bewusstseinserweiternden Chemikalien der Raum der Pressekonferenz im Freybourger 3-sam-Stadion im Vorfeld von den listigen Badenern behandelt worden war, aber jene sind ja bekannt für solche Streiche, die Lysergsäure-etc. etc.-25 wurde nicht zuletzt am Rheinknie erfunden und dort wirkungstechnisch vervollkommnet. Jedenfalls Hanz Weckenkauer, vormaliger Bundesball-Teamchef, hätte die euphorisierte Pressemeute anno 1990 beim geringsten Wahrnehmen einer solchen Stimmung nach dem damaligen vorchampionatischen Kantersieg gg. Luxusbourg in selbigem Studiosi-Städtchen sofort in das nahegelegene Vollpsychiatrische Landeskrankenhaus zu Emmendingen bestellt, hätte nach einigen beruhigenden Worten die Veranstaltung durch ein Hintertürchen verlassen und die Betreuung der in eine Sackgasse getrampelten schreibenden, fachsimpelnden und bildberichtenden Zunft in die Obhut der behandelnden Krankenschwestern & ÄrztInnen gegeben, und das möglichst für die Dauer des ganzen Championates. Grinsman stellte sich jedoch nach dem obsoleten Kantersieg gg. Luxusbourg der spitzzüngigen, von keinerlei Stimulanzien eintrübbaren Starreporterin vom Umkippenden Torpfosten , Zentral-Prop.-Organ des St. Platzwarts zu einer satyrischen Hinterview - in der Freibourger Lieblingslokalität von Mrs. Lane, die einige Dutzend Semester im Breisgaustädtchen zu Füßen des herrlichen Schwarzkittelwaldes verzeitlichen durfte, im längst legendären Karpfen der Fr'bourger Wiehre: Was wurde gereicht - man glaubt es kaum - frisch dem Badischen Mutterboden entlaibte Bruchsaler Spargeln in Filderkraut-Hexenlauch-Sauce mit Tiroler Bärenschinken und Württembergischen Prinzessinnenkartoffeln ornamentiert, dazu gab es mehrere Groß-Karaffen spottbilligen, aber zuverlässigen Markgräfler Land-Gutedels, natürlich alles zu wohlfeilem Karpfen-Preußen, äh, Preis(s)en, wohlan - der polyphone Dialog mag beginnen.
lolila (kauend): Es ist publik geworden, dass sie eine ganze Reihe geheimer Nachnominierungen für die Teilnahme am Championat im Hemdsärmel versteckt halten. Können Sie dazu unserer gespannten LeserInnenschar exclusiv etwas Vertrauliches aus dem Nähkästchen zuplaudern?
grinsi (schmatzend): Es wäre natürlich mortal, wenn wir es uns erlauben würden, uns von Ihnen unsere geheimgehaltenen Triuemphe jetzt schon, obwohl so kurz vor Beginn des Championates, aus dem Ärmel leiern zu lassen, finden Sie nicht? Latürnich haben wir eine diffus platonische Vorstellung davon, wer alles gegen Costa Rica auf den Platz gehört. Bei einigen SpielerInnen ist jedoch die Nationalitätenfrage noch nicht final geklärt. Es gibt Probleme mit den schwedischen, isländischen, polnischen, angolanischen, einem herzoglich-badischen, irischen, kurhessischen, dänischen, ja sogar diversen austrianesischen, serbischen, afghanischen, helvetischen, hellenistischen, ungarischen, narragonischen und evtl. den portogoalesischen Passämtern, die uns alle sicher noch größere Schwierigkeiten bereiten werden. Bei einigen SpielerInnen tritt noch die zusätzliche Imponderabilität auf, dass da so eine Freie Halbinselrepublik im Entstehen ist, so dass dort der verbeamtete Kompetenzdschungel regelrecht amazonesische Ausmaße annimmt. Die Kollegen von der Fußballmafia haben jedoch schon einen sogenannten Baggschish-Fonds vom Kanzlerinnenamt freigeschaltet bekommen, so dass wir in zehn Tagen sicherlich erste Ergebnisse vorweisen werden können [B. ist ein euphemist. Terminus, der dem Arabischen entlehnt ist, bedeutet ungefähr: "Trinkgeld", Anm. d. Uebers.]. Im
Übrigen ist natürlich wichtig, dass das protokapitalistische Konkurrenzdenken unter den fast zwangsläufig Nachzunominierenden angefacht wird, sonst gewinnen wir das Championat nie. Einige FührungspielerInnen müssen aber in jedem Falle schon noch her, das müssen wir als RealistInnen so sagen dürfen, ohne dass uns gleich einer Ihrer KollegInnen den Kopf abreißt.
lolila (Bärenschinken mummelnd): In puncto Defensivabteilung hat v. a. Dr. h. c. phil. Ippo Stiasniny den Konkurrenzgedanken gründlich zum Glühen gebracht. Warum gerade er?
grinsi (zwischendurch hörbar Spargeln hineinschlürfend): Natürlich, der Pippo spielt eine wesentliche Rolle in unseren Planungen, das ist ja klar. Wer soll denn SONST für die Kommunikation zuständig sein bei unseren jungen Knaben, wenn nicht er? Glauben Sie denn, der Bär Werfdenklacker oder gar der Christophel Hetzfelder kriegt mal den Mund auf? Da müssen wir schon mit anderen Maßnahmen kommen. Ein Mann wie Pippo ist für den Gewinn des Championates vollkommen unerlässlich, das müsste sogar Ihnen, bei Ihrer ausgewiesenen Fachkompetenz doch einleuchten. Außerdem hat mir der Schoki auch dazu geraten, ihn als Teil der Achse einzuplanen, das wird der Pippo auch tun, gerade weil er so meinungsstark ist, wird er den Rest der Knabenrunde mitreißen.
lolila (gerade noch den Rachen mit Gutedel ausgurgelnd): Wie gehen Sie mit den schon Nominierten um, die jetzt natürlich notgedrungen in die 2. Reihe rutschen?
grinsi (auf Prinzessinnenkartoffeln sanft mahlend): Probleme gibt es immer, die müssen Sie gar nicht groß herbeireden - Mrs. Lane, bei allem Respekt. Wir müssen einigen bereits nominierten Stammchorknaben, die schon fest mit einer Berücksichtigung gerechnet haben, eben in den psychoanalytischen Sofasitzungen jetzt einreden, dass es auf ihrer Position leider auch noch geeignetere Kräfte im Lande gibt, wenn auch nicht unbedingt auf dem Festland. Es liegt ja auch an ihnen, sich zu steigern, gerade im taktischen Verständnis und auch in der analytischen Spielauffassung, außerdem haben sie ja noch eine Chance, dadurch, dass wir jetzt schon zehn Tage in der Muckibude Eisen stemmen konnten und jede Menge Trainings-DVDs von den Stralauer Spieltagen gemeinsam angeguckt haben, sind die jetzt ja auch einen Schritt weitergekommen. Es ist sehr wichtig, dass die Spannung im Konkurrenzkampf weiter angefacht werden wird, wir wollen natürlich nicht, dass die Nachnominierten sich ihrer Sache allzu sicher sein können, obwohl, wir können das ja an dieser Stelle sagen, der Klosi-Flori kann stündlich mit seiner Nachnominierung rechnen, aber das war ja eh' allen klar, so weit sie auch nur über einen Funken fußballerischer Fachkompetenz verfügen, da müssen wir ja gar nicht untertreiben.
lolila (Hexenlauch hinunterzischend): Der allemannische Rumpelfußball definierte sich ja v. a. in den verflossenen gloriosen Zeiten des Zwanzigsten Jahrhunderts immer als ein Gebilde, dass über stabile Achsen verfügte, so wie auch in dieses Feld die Metaphorik vom etwas schwerfälligen, aber umso schwerer zu bremsenden German Tank gehört (wenn dann mal in Fahrt gekommen), ich als Nachkomme nicht-allemannischer MitbürgerInnen kann da ein Liederl von singen - prima Assoziation auch zum Rumpelfußball, aber egal. Also, wir haben die Achse von Giersdorff, Stiasniny, Kouttneropipovic, Pagellantopoulos, Schmersahl, Tommy LQ, Floresiensis Klosiensii. Wer kann da noch als Säulenelement fungieren oder gar zum Zustandekommen evtl. einer 2. Achse beitragen (Panzer sollen ja als Querachser angeblich anders funktionieren als längsachsige Velos, oder täusche ich mich da jetzt ...) ?
grinsi (sich mit Gutedel hörbar den Rachen putzend): Also, der Christophel Hetzfelder bringt da noch die Anlagen mit, gerade auch wegen seiner einigermaßen vorhandenen Erfahrung, wenn er also nicht wieder eine Blessur im Spiel gegen Kolumbonesien oder gegen die Knappen der Aufgehenden Sonne sich zuzieht, dann ist er so ein Mann, auch der Stenz Novoddnie ist nicht zu verachten, im Mittelfeld evtl. noch Kositzki-Tom als hängendes Kopfballungeheuer, der Wiener-Martin als durchsetzungsstarker Stoßstürmer, wahrscheinlich noch der Davy Otonchor, weil der ja pfeilschnell ist, der könnte den mit Abstrichen als Routinier durchgehenden, aber doch allzuoft als waidwunde,lendenlahme Ende daherschwankenden Schmaudolino subordinieren, andererseits wieder kommen dem seine Flanken, wenn er denn mal einen guten Tag macht, doch schon ganz schön präziser an als beim Davy, am besten wir spielen mit beiden AkteurInnen, ist ja genug Platz, andererseits, wenn sich der Schmaudolino wieder gleich so aufregt im 1. Spiel, und den Schiedsrichter vom Platz brüllt, dann geht es ihm wie dem Schwörens', den lasse ich aber draußen, das schwöre ich, der hat ja meine natürliche, unverbildete Autorität gar nicht anerkannt. Ja, jedenfalls außer dem können noch alle ihren Chorknaben stehen. Auch beim Frank Nie-mehr-im-Abseitz! geht noch was. Wir sind da ziemlich entspannt, ja, so wie am Strand von Samuel C. Huntingtons Privatgrundstück, wir werden schon noch einige tragende ionische und dorische Säulen einziehen in unseren (bald nicht mehr ganz so) jungen Experimentierchor. Aber bitte lassen Sie uns endlich mit dem penetranten Ami- und Brittie-Gequatsche von wegen Tanks und so in Ruhe, wir wollen unser Spiel als Abkömmlinge eines Landes von (ehemaligen) Dichtern, lenkenden Denkern und zünftigen Musicierern von der Metaphorik her in eine andere Richtung gelenkt haben. Schließlich aber wurde die 11-Ton-Musik auch nicht in einer Woche von den Austrianern aus dem k. u. k.-Husarenmützchen gezaubert, außerdem sind die eh' nicht dabei, da bleibt dem Wiener-Martin gar nichts anders übrig, als bei uns mitzukicken, oder?!?
lolila (die Spargelreste aus den Mundwinkeln liebkosend): Wie ordnen Sie Aran und Niels Tiedtke ein? Sind die schon reif für eine Teilnahme am Mondialen Championat, oder sind die doch noch zu jung?
grinsi (mit geblähten Nüstern dem Geschmack des Bärenschinkens hinterhersinnierend): Es ist wahnsinnig viel passiert mit denen in den zwei Jahren, wir haben das genau verfolgt, als ich Praktikant in der Karl-Marx-Arena und im Knabenchor der Stralauer Dorfkirche war. Sie haben sich sicherlich stimm- und auch spielerisch stark fortentwickelt, gar keine Frage. Da sind auch tsunamiartige Wellenberge und latürnich auch die dazugehörigen -Täler in der sogenannten Leistungsabfuhr ganz normal, wissen Sie. Wir schätzen sehr an den Jungs, dass sie eben mit beiden Beinen fast in der National-11 stehen und ganz zielstrebig auf den Ball zuschreiten, wenn sie angspielt werden. Aber das tun die anderen natürlich auch, sogar die, die jetzt müde und abgekämpft wieder aus der Muckibude entlassen werden am Abend. Die Beiden sind aber auch von Natur aus sehr curios, gerade bei der Ballannahme, wollen sich verbessern, hinterfragen die Probleme und Schwierigkeiten ja auch. Sie wissen beide, dass sie zu Füßen eines gewaltigen Karriereberges stehen, den es erst noch zu erklimmen gilt. Aber ggf. werde ich auch die Beiden nachnominieren, schließlich haben wir noch ein bisschen Zeit. Es macht große Freude, wenn wir mit so jungen, noch formbaren, ja formidablen und aufstrebenden Spielern arbeiten dürfen, das können Sie mir jetzt ruhig glauben.
lolila (eine neue Fuhre Spargeln sich einverleibend): Diese extreme Freude, ja Euphorie beim Mittrainierendürfen als Praktikant, wo und wann endete der bei Ihnen als fürderhin in den Diensten der Fußballmafia stehenden Bananerepublik-Chorknabenleiter? Gehen Ihre beruflichen Einstiegspläne über die Zeit nach dem Championat hinaus?
grinsi (die Filderkrautsauce auf ebenjenen Spargeln abschnuppernd): Wir mussten erkennen, dass die Euphorische Absolute-Beginner-Phase im erwiesenen Platonizismus endete; immer das Ideelle sehen, und dabei zu kucken, was man mit den vorhandenen Mitteln erreichen kann, z. B. den jüngsten Kantersieg gegen die große Fußballnation Luxusbourgs, die gleich nach Liechtimstein auf der nach oben offenen Schwere-GegnerInnen-Skala kommt, daran hat sich doch nichts wesentlich geändert. Wir meinen, wir wollen jeden Knabensänger der Bananenrepublik noch ausdrucksstärker in seinem Charakter machen, auf dem Gras und im Chorgestühl. Ähnlich erwarte ich es latürnich auch von mir selber. Ich bin immer noch imstande, 10 KM am Stück zu laufen, ohne gleich einen ganzen Kasten Stralauer Hofbräu trinken zu müssen, was man ja nicht von allen SpielerInnen sagen kann. Jedenfalls möchte ich noch besser werden als einziger Praktikant auf einer vakanten Stelle als Trainer im Dienste der Fußballmafia, das ist doch eine Frage der Ehre, und da sind mir eigentlich auch gar keine Grenzen gesetzt. Wenn Sie berücksichtigen, dass die Fußballmafia so gestandene Bundesligatrainer wie trappertoni, Ottfried Kitzschelt(er) und Hanns Majer bei der Berücksichtigung ausgelassen haben (die werden wohl schon wissen warum, kleben ja uhu-artig an ihren Chefsesseln ...), sondern stattdessen mich als reinstes Greenhorn nominierten, eine klippklare Frage der Ehre, beim Barte meiner Urgroßmutter in Geistschwingen unter der Stiege!
lolila (eine neue Bouteille Gutedel entkorkend): Sie haben selbst in einigen Publikationen der Vergangenenheit darauf hingewiesen, dass viele nachzunominierende Stralauer Spieler eher am Ende ihrer fußballerischen Entwicklung stehen, andere, die in der Muckibude Internierten, eher vor'm Beginn einer Entwicklung. Von was für Ereignissen machen Sie Ihre Nominierungsstrategie anhängig?
grinsi (ihr dabei mit wachsender Aufmerksamkeit auf die geschmeidigen Finger gaffend): Natürlich sollen alle SpielerInnen noch besser werden, ist doch klar. Zur Not stellen wir mich selber auf, falls der Klosi wieder in ein Dribblingstief rutscht, was bleibt uns da anderes übrig. Auch wir haben noch eine gültige Spielerlizenz, gleiches gilt für den Schoki, der auch mehrfach Gewinner der TorschützInnen-Kanone ist (wenn auch nur in der 2. Liga), aber das weiß pisa- und alzheimerbedingt ja heute leider kein Mensch mehr. Vor allem soll das Championat doch Spaß machen, sie glauben doch nicht im Ernst, dass wir wirklich mit Weltklassefußballern aus Serbien-Montenegro, Südkorea, der emporstrebenden EidgenossInnenenschaft, Trinidad's Tobacco & Friends oder die JongleurInnen von der 11-enbeinküste mithalten können, haben Sie nicht gemerkt, dass wir da einfach aufschneiden mussten, sonst hätten uns doch Ihre Kolleginnen von der Boulevardspresse harphyengleich regelgerecht in der Luft auseinandergerissen (die brauchen doch jede Saison neue, frisch geschlachtete Medienopfer). Wir hoffen nur, dass Ihre Publikation nicht ganz so schreckliche viele ConsumentInnen anspricht, aber wir können jetzt in diesem hehren Forum ja mal Tacheles reden: Ich bin ehrlich gesagt heilfroh, wenn wir die Vorrunde überstehen, aber da auch Costa Rica nicht gerade Bäume auszureißen imstande sich zeigt, hoffe ich mal das Beste. Ecuador, das kriegen wir schon hin, es ist eh' ein ausgewachsenes arktisches Sturmtief für Mitte Juni angesagt worden von den Dahlemer Wetterfröschen, da werden wir sehen, wie die sich vom Kunstrasengras freigeeist bekommen, wenn die mal des Platzwarts Rasen geküsst haben. Klar, gegen Polen brauchen wir einen wirklich guten Tag, aber warum soll's den nicht auch mal geben? Danach sehen wir weiter. In erster Linie möchte ich als Praktikant die Erfahrung so eines Championates mal wieder mit der Nase gründlich einsaugen und dann wieder ausniesen. Das ist doch bester Stoff, auch in Thüringen oder in Afghanistan finden Sie keinen drehenderen. Wie gesagt, danach sehen wir weiter, wo ich als Nächstes ein Praktikum antrete. Wir haben schon an den LaCrosse-Club gedacht von Ihren Landsleuten, die an manchen Samstagen die Karl-Marx-Gedächtnis-Arena zwangsoccupieren, der Schoki ist immer offen fur was Neues, und meines Wissens kennt er diese Randsportart noch nicht.
lolila (einen schimmernden Zahnstocher in Richtung Aschenbecher schnippend): Wie wird denn Ihre Familie das Mondiale Championat verkraften?
grinsi (an einer gerade angesteckten Cohiba saugend): Natürlich fliege ich Sie exclusiv mit dem wasserlandefähigen Helicopter ein, der gleich hinter der KMG-Arena in der Rummelsburger Bucht aufhocken kann, ich hoffe, das wird das öcologische Biotopp der RuBu-Süßwasserzackenbarsche nicht zu sehr beeinträchtigen. Sonst muss halt die Fußballmafia mal wieder Schmerzensgeld an die Stralauer Fischersfamilien blechen. Aber meine Familie möchte natürlich auch möglichst viel von der Championats-Atmo inhalieren. Wir wissen natürlich auch: Die Herausforderung als Praktikant hat jetzt absolute Priorität. Auch meine Töchter bekommen ja zuhause in Samuel T. Huntington's Beach dort auf den Surfbrettern alles mit. Haben ja alle neueste w-LAN-Schlepp-Topps dabei am Strand, die sind sogar in die Piccardbretter integriert, kann mensch bequem mit den Füßen bedienen, sollen ja auch mal große BallerInen werden. Außerdem telephoniere ich ja jeden Tag mit Huntington, mehrere Stunden. Die Damen kennen alle Stralauer Spieler, ich habe ja so viel schon von deren Heldentaten berichtigt. Von einigen haben Sie sogar Poster über Ihren Schreibtischen in Ihren Lernstuben hängen. Natürlich überlebensgroß. Wo kämen wir auch sonst hin. Ehre, wem Ehre gebührt.
lolila (die nachmahlige Java-Cigarre geschickt auf den Eckzähnen von einem Mundwinkel in den anderen balancierend, dann genussvoll Qualm paffend): Mr. Grinsman, ich danke Ihnen sehr für dieses tiefblickenlassende Hinterview. Kommen Sie bald wieder, falls Sie die Vorrunde überstanden haben. Ansonsten führen wir eben das nächste aufschlussreiche Gespräch mit den ExpertInnen von vorrundenaus.de. Lebbe müsse gehe weiter, auch nach so fürstlichem Mahl, würde jetzt mein Lieblingstrainer sagen.