07 Mai 2006

"Klar, Frage der Ehre, wenn Stralau & Platzwart mich wolle habe, ich schon wieder da ..."


Mit dem Grandseigneur des Catenaccio lombardischer Spielart, Herrn Giovane Trapper-Tony, sprach im Anschluss an den 7. Stralauer Spieltag die us-amerikanische Kiezfeuilleton-Reporterin Lolita Lane aus Baltimore, Maryland.
Zudem gibt der Maestro im 1. Interview nach seiner Demission den Stuttgarter Bewegungsspielern noch ein paar gute Tipps auf den Weg.
(Stralau Stadt)
lolila Lieber Mons. Giovane Trapper-Tony, nachdem Sie jetzt die formidablen Leistungen der Fußballartisten von Traktor Stralau einmal nicht im Satellitenfernsehen in der 95-minütigen Zusammenfassung gesehen haben, sondern live und in Farbe hier vor Ort, was sagen Sie zu Ihrer Zeit beim Vau Eff Bee S?
trapper Was solle ich sagge, nix mit Fußball, in Stoccarda, die Experte von Führungsgremie dort wechsle aus Trainer wie Unterhose, wolle nix lerne kicke, keine Spieler, auch Gremie nicht bipedal, alle Rumpelfuß am Ball, von milanesischer Hinhaltetaktik und dann von hinten seitlich durch die Brust keine Ahnung, kein Interesse an Entwicklung von eigene Spielstrategie, wolle nur mache große Marie. Lerne laufe nix mit und ohne Ball richtig auf Platz, niente via, wenn ich dagegge sehe hier in Stralau-Arena einstudierte Laufwege, Mittelfeld besetzt wie Benfica in 1960-er Jahre mit Dr. Forster, diese Ralf Schmersahl (o o o diese Hr. Schmersahl! Ubersicht wie Napoleon bei Austerlitz, könne laufe wie afrikanische Antilope uber 185 Minute, unersetzlich, wie alle!) Dann diese extrem kopfball- und laufstarke Tommy LQ Suede, habe alle kompensiert schmerzliche Abgang von Gallas und Muller nach hinter Hadrian's Wall, wo sage: Football's coming home. Zum Gluck jetzt komme auch wieder zuruck Sire von Humboldt zu Giersdorff mit frisch assimilierte, Neue Brasilianische Spielauffassung und dionysische Ballbehandlung, dann noch unvergleichliche Niels Tiedtke, Frank nie-im-Abseitz und naturlich Pagellantopoulos, ach diese Spieler, warum nicht spiele bei Inter, mit diese Mittelfeld, wo komme alle mit nach vorne und renne zuruck, wenn nötig, sich für Verstärkung der Defensive nix zu schade, schließlich Kouttneropipovic in Sturm wo mache an gute Tage alle & noch viel mehr rein wie früher Paolo Rossi bei Squadra Azurra, spiele zusamme mit Floresiensi klosicissimus wie Bebeddo und Romario zu beste Zeite, kompakte 3-er-Kette mit Stiasniny, Moskophidis, Schmaudolino, dazu einziger Bad Vilbeler Torehütetitan des Sonnensystems, Jens L. v. Humboldt zu Giersdorff, musse sage, wer ist Trainer hier? Kann ich nix mache Seniorepraktikum? Schließlich als serieuxe Fußballadmiratore wolle immer bleibe am Ball! Wenn Stralauer mich wirklich wolle, ich komme, ganz klar, Frage der Ehre und von wichtige legendäre Stadion, wo dann dahinter in Villa an Rummelsburger-Bucht-Landzunge wolle doch gehe irgendwann in Rente, warum also nicht Stralau, gleich um die Ecke?
lolila Ja, ich kann Sie gut verstehen, mittlerweile kommen die Beobachter und Kiebitze des Internationalen Fußballs aus der Schweiz, Paraguay, Island, Angola, Serbien-Montenegro, Portugal, Brasilien, Afghanistan, Narragonien und den USA auf die vielbesungene Halbinsel, um noch etwas für die Taktik- und Konditionsschulung zu lernen, warum nicht auch italienische Gäste bewirten so kurz vor Eröffnung der Gegenveranstaltung der F . I . F . A . Aber wie sind Sie denn nun im vergangenen Winter mit denen für Ihren notorischen Geiz bekannt gewordenen Schwabenvereinsmeiern verblieben?
trapper Die Collegga könne mir rutsche Buckel herunter. Wolle nur die Marie, die mir von Vertrags wegen auch zusteht, isse sich doch Frage der Ehre für so traditionsreichen Club wie Bewegungsspielerverein. Bewegungsspieler - dasse ich nicht müsse lache wie müder Osterhase von letzte Frühling! Was mir laut Vertragsklauseln zusteht, möchte ich auch auf Schweizer Nummernkonto habe, schließlich müsse auch spare fur Zeit nach aktive Fußball. Bin mit 67 Lenzen zwar in beste Spielertraineralter, aber müsse mache ganz gradualmente tranquillo, sonst bleibe am Ende nix übrig von Know-how fur prossimo generatione. Wolle nicht bringe Bewegungsspielerverein vor Gericht, die habe eh schon zu kämpfe genug mit sich selber und Sancta Incompetencia. Aber habe Cannstatter Vertrag bis Ende Saison 2007 und kriege bis ultimo noch 3 Mio. Eurosse, isse sich Sache der Ehre wie gesagt. Mittlerweile müsse deshalb Collega von Fußballmafia dffbee schon schlichte.
llolila Schon klar, die vor Geld im Portemonnaie nicht gerade stehen könnenden und vor gesammelten Goldsesterzen nicht aus den Augen zu blicken imstande seienden Geizhälse und Entenklemmer in den Führungsgremien rücken die Marie natürlich nicht freiwillig heraus. Und wenn sie den monetär früher durchaus potenten Traditionsclub vollends in den fußballerischen Ruin wirtschaften, aber wie ist das Ganze denn eigentlich so auf die schiefe Bahn geraten zwischen Ihnen und dem sogenannten Management des "Bewegungsspielervereins"?
trapper Also, isse sich gewese so: An letzte Sylvester habe geschwärmt noch alle von meine Methode und von Grandezza, mit der Verein ein Unentschieden gegge große Gegner geholt habe nach andere, aber dann, sechs Woche später habbe sie mich geschmisse nach Maultaschensuppe mit Bärlauch-Flußkrebsbrät-Filderkraut-Füllung aus Clubhaus. Wahrscheinlich sie habe gekriegt neue Consulting Firma aus Liechtenstein, eine von grösste Fußballnatione von Mitteleuropa, wie sie sagge. Mir ist jeddefalls nicht klar, was passiert ist nach Jahreswechsel, vielleicht war einfach Kater zu groß und Courage molto piccolo. Ich bombensicher wie Fort Knox, dass wir komme weiter in UEFA-Cup auf jedde Fall, wir hole mit Catenaccio vielleicht Platz in Endspiel, außerdem, war überzeugt, am Ende wir stehe in Bundesliga auf Platz 5 oder 6, noch vor Holtzköpfe von Herdda und Pilledreher aus Niederrhein. Seit ich jedoch habe gemacht Koffer zu, Bewegungsspieler haben angezogen Schier und gefahre Berg runter wie nix, ohne wieder hochzustapfe. Keine Kraft, keine Kondition, und mir geschobbe alles in handgeschusterte Maß-Schuhe aus Milano. Meine Konzept war angelegt auf drei, vier Jahre, um Abgang von Chleb, Kuranyi, Heldt, Bordon & Co. könne zu kompensiere, schließlich die ware Leistungsträger, aber Verein dumm wie schwäbsche Brot gebrannt, so habe gedacht, ich mache aus übriggebliebene Wasserträger in zwei Woche Team wo spiele könne locker in Champions League, alle Sprung in Schüssel, wenn Sie frage Trapper-Tony.
lolila Ja, das hört sich schon recht vermessen an. Es wird ja behauptet, Sie hätten Ihre Eleven über Gebühr geschont, keiner von denen wäre beim Lauftraining mehr den Frauenkopf (legendenumrankter Berg auf der Gemarkung, Anm. d. Transcr.) über Rohracker nach Degerloch laufend hochgekommen, aber in Wirklichkeit lag es natürlich daran, dass die Lizenzspieler vom Bewegungsverein aus Cannstatt sich da einfach nicht mehr langgetraut haben, weil die dort immer Prügel von den Fans von den Stuttgarter Kickers, Musberg 1466 und vom FC Rot-Weiss Rohracker angedroht bekommen haben. Weil es in der Gegend offenbar keine anderen Laufstrecken gab, war ja klar, dass es konditionell bergab gehen musste. Erst die letzten Wochen wurde die Legionärs-Equipe wie weiland die Sieben Schwaben mit Großzahnstocher in der Battaille gegen 1-en schreckensgespenstig über den Weg hoppelnden Feldhasen (heutzutage auf dem Rasen symbolisch subordiniert vom "Teamgeist") geschuhriegelt, von MSV D, SGE & FCB nach Cannstatt ins Tal hinuntergebürstet, dass es einem wirklich angst und bange werden konnte. Aber wie war es eigentlich wirklich mit den Bewegungsspielern?
trapper Im Geggesatz zu andere Clubs, wo Spieler werde ausgepresst wie sicilianische Citrone in Stuttgart habe ich Spieler, sonst wie Flasche voll, immer pfleglich behandelt, das heißt, eine Verletzung im Training, das wäre bei mir undenkbar gewese, klar, bin schließlich Humanist, Ehrendoktor i. Sp. und kein Schänder von Schwabelegionäre. Im Training bin also nie an Grenze von Gefahr von Verletzung gegange in Einheite, dafür Spieler unter Zeh-Arnim, der trainiere wie Barras-Spieß aus Kaserne Landsberg am Lechs (nix Schwabe, Bavaria), ständig verletzt, habe Achillessehneeinrisse, Patelladislokalisatione, Kapselansprenunge, Arhtriddis und Risse in Muskelfaser & Kreuzband ohne Ende. Wehe halt jetzt Wind der Sforza Reactione, schließlich wir sind hier heroben nicht in Bella Italia, wo Europäische Civilisation in Sache organizzazione Wurzeln fasse und so, sondern in alte Provincia Germanica barbarica, meine ancestores habe gebaut Limes un poco post domini natürlich nicht ganz ummesonst, auch wenn Leute wegge PISA hierzulande natürlich nicht mehr wisse, was überhaupt Limes. Aber, mir egal, ich wohne jetzt in Schweiz auf Chalet von Famiglia Waddewiggleria und mache dann Praktikum auf Stralau, bei Internationale MeistertrainerInnenkollektiv.
lolila Wissen Sie was, Herr Trapper-Tony, meine Tonband-Cassetta hat zwar gerade batteriemäßig auf den letzten Metern ausgeröchelt, ich hab' abba den Grappa in der Tasch', im Rucksack noch eine Botteiglia 1,5l Chianti grande reserva aus Montelupo/Toscana sowie einen wagenradgroßen Laib frisch gebackenes Kartoffelbrot dabei, ich lade Sie ein, wir halten am Strand vom Pocket-Park, Stralau Land's End, noch ein bisschen die Füße in die Spree und unterhalten uns mit den famosen LeistungsträgerInnen Ihres wahrscheinlich künftigen Vereins FC Traktor ante domini 1266 Stralau e. V! Ich habe die ganze Baggage schon dahin bestellt. Da können Sie dann auch mit dem überaus catenaccio-kritischen Führungsspielenden Andi Kouttneropipovic in's Gespräch kommen. Kommen Sie nur, ich nehme Sie auf dem Fahrrad hintendrauf mit, damit Sie Ihre milanesischen Maß-Schuhe ein wenig schonen können.
trapper Va bene, andiamo, bella signora americana gringua.

[Das Interview erschien zuerst im Weltläufigen Stralauer, (476. Jg.) v. 06.05.2006, No. 24, S. 2ff., es musste freilich stark gekürzt werden, da Herr Trapper-Tony um ein ehrliches Wort bekanntlich nie verlegen ist.]

3 Comments:

Blogger Kongo-Otto said...

Auch wenn der Grandsignore in diesem Interview sehr sympathisch herüberkommt, bin ich dennoch gegen seine Berufung. Einen großen Namen zu haben, ist eben nicht alles. Und den Bock, den der VfB mit ihm geschossen hat, eben nur, um einen großen Namen zu präsentieren: den sollten wir nicht wiederholen.

Nice greetinx

1:14 PM  
Anonymous Anonym said...

Aber lieber verehrter Herr Kongo-Otto,

der Monsignore möchte durch nur bei Traktor 1261 sein erstes Senioren-Praktikum machen, gar nicht das Regimentslaternerl schwingen. Die Equipe ist doch quasi untrainierbar bzw. übt und verbessert Ihr Spielsystem doch von selbst. Dank Spielerpersönlichkeiten wie Ihnen, von denen es doch auf Stralau aber auch mindestens noch 10 weitere gibt.
Beste Grüße
Ihr
Ruefli Waddewiggler,
eidgenössischer Spielsystem-Analytiker mit Ausbildung bei Niklas Luhmann, C. G. Jung, Herrn Paul Esterhazy und Timothy Leary

3:49 PM  
Blogger Kongo-Otto said...

Schon wieder wollen Sie mein Ansehen schmälern, SSSIIIEEE!!!
;-)

4:21 PM  

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