14 Mai 2006

Presseschau zum VIII. Stralauer Spieltag der Saison 2006/07

Unglaublich aber wahr: Wunderheilung von Klosicissimus' Knöchelverletzungen
Team Weiß verliert verdient gegen Svens Freunde

(Neu-Stralau: Sport-Komplex 3000) Die versammelten JournalistInnen der Stralauer, xBerger, Neuköllner, Treptownier, Wilmasdorfer und Fr'hainer Sportfeuilletons erreichten am Sonnabendsamstag, 13. Mai 2006, erst gegen 14h30' den obligatorischen Ort der spielerischen Auseinandersetzungen, da die Shuttle-Carosse der S. T. A. U. F. A. gestern aufgrund einer von den Vollmondfeiern berauschten Chauffeurin namens Sylphia erst mit einiger Verspätung vom Pressezentrum aus den Weg zur ehrwürdigen Karl-Marx-Gedächtnis-Arena gefunden hatte. Dort mussten die versammelten VertreterInnen der federnschwingenden Zunft zu ihrem Entsetzen feststellen, dass eine Horde schwer gepanzerter Schmetterlingsfänger das Geviert des heiligen Kunstrasens mit ihrem sonderbaren Treiben occupiert und den armen St. Platzwart kurzerhand in seinen Kabuff gesperrt hatten, um freie Hand für ihr zu dieser Jahreszeit geradezu curioses Treiben zu haben, denn bekanntlich schlüpft das legendäre Elfpfauenauge zu Stralau erst im Juni aus seinen filigranen Cokons, die auf den fruchtbaren Halbinsel-Obstwiesen die Zweige osterhaseneierartig zieren. Das Ganze nennt sich entsprechend francophil-neoheidnisch dann auch noch "LaCrosse"! Leider verabschiedete sich die noch sichtlich berauschte Chauffeuse ganz nonchalant mit einem sportiven Hecht-Sprung in die Rummelsburger Bucht, wo sie, mit einer imposanten Harpune im Schlepptau (die hatte sie vor der Pressemeute bei der Fahrt unter ihrem PullmannfahrerInnen-Sitz versteckt), ganz offenbar zur Jagd auf die legendären Süßwasser-Zackenbarsche in den Tiefen des versandeten Spreearms geblasen hatte. Es steht nur zu hoffen, dass sie irgendwann wohlbehalten von ihrem nimrodischen Treiben zurückkehrt, denn sonst wird sie es nie schaffen, den Zuschlag als neue Kollektiv-TrainerIn von des Platzwarts Gnaden zu bekommen.
Die Journalista wollte sich dann schon auf den weiten Weg in den Treptower Park begeben, da darauf spekuliert wurde, dass sich nach dem frisch abgeklungenen Regenguss doch entschieden mehr als zwölf Tractoristi zum Spieltag aufgemacht hatten, wurden dann aber von dem zum Glück spät eintrudelnden Führungsspieler Jens L. von Giersdorff et al geradezu genötigt, ihm nach Neu-Stralau zu folgen, wo auf einer kunsthartzversiegelten Spielfläche das bunte ballspielerische Treiben sich heute Bahn brechen sollte. Die schon sichtlich entmutigten Presse-Jünger folgten daraufhin ihrem Meister wie die armen Beuteltiere einst dem musizierenden Rattenfänger von Hameln, denn dieser Spieltag sollte es in sich haben. Erfreulicherweise war inzwischen der unerwartete Regenguss abgeklungen, denn sonst hätte sich die Meute auf dem Weg zurück in der Tunnelstraße garantiert auf einen oder mehrere Frühschoppen ins Trunken' Vollschiff , ihrer erklärten Lieblingsbaiz, verlustiert, in diesem Falle hätte es für sie werthe LeserInnenschaft, vielleicht zum Glück, wer weiß, gar keine Berichterstattung gegeben. Aber so, da müssen sie halt jetzt durch, wenn sie bis hierher gekommen sind, dann schaffen's ihnen vielleicht doch, den ganzen Sermon durchzukauen, bleiben sie eben tapfer.
Im Sportkomplex wurde allerorten in frisch gewaschenen Trikotagen Liga- u. a. Fußball gespielt, auch einige Tractoristi des Platzwarts hatten sich eingefunden, so dass nach gemäßigtem Aufwärmen Dr. phil. Ippo Stiasniny zur Tat schritt & seine weißen Leibchen verschwenderisch unter's Volk warf. Folgende Teams wurden gebildet:
Team Weiß : Pagellantopoulos, Jens L. v. Giersdorff, Cand. phil. N. Tiedtke, Martin Wiener, Ph. D. Sound System Stiasny, ein torhütender Herr, der als ziellos umherirrender "Zielona Gora" in die Annalen der Neu-Stralauer Fußball-Historie eingehen wird & der als Spielgestalter gesondert hervorzuhebende Stephan Moskophidis
Das "andere" Team setzte sich zusammen aus drei Freunden von Sven N. N., der selber allerdings nicht erscheinen konnte, zwei B-Jugendlichen, vermutlich vom FC Empor Berolynesisa Stralau, Homo floresiensis klosiensii, Schmaudolino
Herr Klose, unerwartet instantgenesen den sportmedizinischen Abteilungen eines Portugiesischen Heilbades davongerannt, hirschte wie gewohnt unermüdlich über den Platz wie der zahllosen Württembergischen Wildsauen Manniggestaltige, die mittlerweile aus Südwest zugewandert in den den Brandenburger und Berliner Wäldern marodieren - aber auch Klosi konnte nicht verhindern, dass Die Anderen unglücklich und unverdient schnell 1:5 in Rückstand gerieten. Als das fünfte Tor gegen die wacker aber uneingespielt agierenden Anderen gefallen war, brachte es einer von Svens Freunden auf den Punkt: "Das ist das erste Tor von denen, das etwas taugt", zitiert nach dem Tonbandmitschnitt der Stralauer Allgemeinen Sonntagszeitung (STUSZ). Ansonsten hatte Team Weiß unerhörtes Dusel mit Abprallern, Verstolperern und ähnlichem unstandesgemäßen Zeugs, so die stets überparteilich artikulierende Reporterstimme vom Stralauer Filderboten . Erst als der vorzüglich Tore zu hüten imstande sich gezeigt habende "Zielona Gora" seinen Posten verließ, um seine offenbar auch umherirrenden MitspielerInnen von der "Zielona Gora" weiterzusuchen, Team Weiß also in Unterzahl geriet, gewann das Spiel offenes Fahrwasser und entpuppte sich vornehmlich als gut organisierte Aufholjagd der ruhmansammelnden Equipe "Svens Freunde" + B-Jugend + Klosi zzgl. Schmaudi. Beim Stande von 15:9 für tapfer kämpfende "Svens Freunde" et al wurde dann umgestellt, so berichtet zumindest die für gewöhnlich zuverlässige Stimme des Fr'hainer Bezirksflaneurs . Über den Rest des Spiels sollte dann eigentlich jedoch der Mantel des Schweigens gebreitet bleiben, dies offenbar die vielstimmig lamentiernde Meinung der Stralauer PressevertreterInnen. Zum Glück, kann mensch nur sagen, fehlte der etatmäßige Reporter des renommierten Wochenendmagazins Wrangelkiez International , der wäre aus dem Granteln gar nicht mehr herausgekommen, denn er hätte eine von Mr. Gallas präzise definierte Form des "Pomadisierens" von Seiten Team Weiß' gesehen, die ihn hätte vorzeitig ergrauen lassen. Aber wie gesagt, zum Glück musste er das nicht miterleben. V. a. die Offensive von Team Weiß trug im Anschluss an die personellen Umstellungen die frisch angerührte Brilliantine so dick auf, dass sich eine dezimeter-tiefe Schicht auf dem eh schon kunsthartzbearbeiteten Boden bildete und so zu zahllosen Stürzen der armen SpielerInnen vornehmlich von der Schar Der Anderen führte. Insgesamt jedoch muss von einem fairen Spiel ohne übertriebene Härten gesprochen werden. Aus mancherlei Gründen, die zu nennen die Vornehmheit es den ChronistInnen verbietet, wurde wegen der "akut drohenden Verletzungsgefahr" und eher zur Schau getragenen Unlustigkeiten das Spiel vorzeitig nach 127 Minuten gegen alle Reglements der S. T. A. U. F. A. abgebrochen, allerdings nur unter dem geharnischten Protest der betagtesten MitgliederInnen des Ältestenrathes. Laut Beobachtung des verhinderten Photoreporters vom ganz verspätet eintrudelnden Fr'hainer Fr'stückscourier fielen keine Tore mehr, und es schien schier unglaubwürdig, registrieren zu müssen, wie die zaghaft zum Sturm schreitenden Offensivkräfte von Team Weiß gegen eine zahlenmäßig deutlich unterlegene Defensive Der Anderen es auch nach einer geschlagenen halben Stunde nicht fertig gebracht hatten, den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen. Aus Protest gegen dieses über alle Maßen pomadige Auftreten seiner neuen MitakteurInnen verließ der (wieder) sichtlich gezeichnete Schmaudolino das Spielfeld, um mit seinen mineralienhaltigen und vitaminreichen, dieses Mal nicht rhetorischen Auslassungen die Gärten auf der Rückseite des am Spielfeldrand gelegenen Umspannwerkes zu düngen. Anwesende Spiel-BeobachterInnen der Neuesten Neuköllner Nachrichten wollen gesehen haben, wie die Vegetation der Parkanlagen innerhalb von Minuten derart ins Kraut schoss, dass den MitarbeiterInnen des dort gelegenen Umspannwerks wohl am Mondtag nichts anderes übrig bleiben wird, als mit der Motorsäge durch das urwaldartige Dickicht, das einmal ihr Umspannwerk gewesen war, zu ihren Arbeitsplätzen vorzudringen. Wenn das keine Werbung für die gerade vom Gesundheitsamt frisch zugelassene Arznei ist (vgl. den letzten Artikel des bereits eine feste Fangemeinde um sich geschart habenden Isländischen Gastkolumnisten des St. Platzwartes, SnoStu , Anm. d. Uebersaezz.). Falls sich neue Entwicklungen ergeben werden, sind Sie, werthe LeserInnen, selbstverständlich die Ersten, die davon erfahren.
Übrigens steht am 3. Juni 2006, gleichfalls einem Sonnabend, als letzte Möglichkeit zur organisierten Präparation auf das unmittelbar bevorstehende Mondiale Championat ein Tournieren auf dem Programm bei den Collega von http://www.polar-pinguin.de , zu dessen Anlass sich hoffentlich eine Handvoll Tractoristi 1266 a. d. bereit findet, sich auf dem Spielplan zu immatriculieren. Aber wir werden sehen und ggf. weiter reportieren. (dpi, dba, dedepeh, prawda, tanjugg, Waddewiggler/Lane exclusiv für St. Platzwarts Der Umkippende Torpfosten , editiert in Basel, CH, im C.-G.-Jung-Institut, Eidgenössische Forschungsstelle für Ethnopsychoanalytische Sporttiefenpsychologie).

1 Comments:

Blogger Kongo-Otto said...

Vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Ich habe mir erlaubt, einige Informationen daraus für meinen Bericht zu entnehmen.

Liebe Grüße, auch an Miss Lane,

Andi.

2:09 PM  

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