08 Mai 2006

Presseschau zum 7. Stralauer Spieltag der Saison 2006/07


Grantelnde JournalistInnen streben Berichterstattungs-Monopol an.
Aus dem Osten heranbrausend blies kräftiger Sturmwind durch's Land.
(Stralau Stadt, KMG-KR-Arena ddb, dba, prawda)
Bei teils sommerlichen Temperaturen verirrten sich zu aller Erstaunen spärliche elf Personen in die sonnendurchfluteten Weiten der vorzüglichen, aber immer heiligen Kunstrasengestade der Halbinsel, von deren Hügel aus die zahlreich erschienenen BesucherInnen bereits die erste Segel- bzw. Paddelbootregatta auf dem an diesem Tage nicht immer sanften Wellenspiel der Rummelsburger Meerenge bestaunen konnten. Dieses Mal trat Team Bunt von West nach Ost agierend gegen schön geschmückte Socceristi von Team "DDR ganz blau " an, die wie gewohnt das Match von Ost nach West in Angriff nehmend, über den Platz "pomadisierten", wie es die Redaktion von Wrangelkiez International polemisch spitz auf den Punkt brachte. Allerdings erstreckte sich die Kritik dieses ansonsten äußerst überparteilich aufzeichnenden Wochenendjournals auf die munter agierenden TeamspielerInnen der Auswahl in Bunt. Es ist deshalb anzunehmen, dass der am Wochenende zuständige Redakteur einen rechten Grant mit zur Stätte der Berichterstattung geschleppt hatte, denn der Vorwurf eines pomadigen Spiels ist keineswegs auf das muntere Agieren der Bunten Schar auszudehnen. Besonders Andi Kouttneropipovic, Don Manfredo Wichmann und der wieder bestens aufgelegte Jens L. von Humboldt zu Gillesdorff sind wohl ausdrücklich von diesen polemischen Anwürfen freizusprechen. Die wegen des schönen Wetters bestens aufgelegten und in großer Zahl erschienenen RedakteurInnen des Stralauer Inselboten , welche vor Spielanpfiff im Trunken' Vollschiff eine ansehnliche Portion frisch dem Erdreich entleibter Stralauer Spargeln mit über den Tellerrand lappenden Wiener Schnitzeln in Filderkrautsauce als Dreingabe genussreich und schmatzend verschnabuliert hatten, wozu ein erlesener Halbinsel-Gutedel in der markanten Drei-Liter-Bouteille gereicht wurde, sahen mit wohlig rebellierenden Mägen ein ansehnliches, zu Beginn etwas behagliches Spiel, das auf die ungewohnt hohen Temperaturen von um die 25 Grad Celsius, die auf den Kunstrasen herabbretzelten, zurückzuführen war. Die Majorität der Stralauer AkteurInnen muss sich wohl noch im übergangslos ausgebrochenen Sommer akklimatisieren, Kunststück, wo doch noch vor wenigen Spieltagen frostige Celsiusgrade wie eine natürliche Klimaanlage die Aspirationen der AkteurInnen regulierten. Zu Beginn litt die Bunte Schar noch mehr unter der Hitze, denn sie lagen gegen immer überheblicher auftretende Platzstolzierer von "DDR ganz blau " innerhalb kurzer Zeit mit 0:3 hinten. Dank einer überlegenen Durchhaltemoral, die v. a. von dem mit großem Willen kämpfenden Don Manfredo Historico gespeist wurde, fand Team Bunt allmählich in's Spiel und siegte nach aufopferungsvollem Kampf (wenn auch bei knapper Überzahl) am Ende verdient & klar mit 17:11. Das gewohnt überparteilich wertende Neue(s) Stralau bedauerte mitfühlend das Abschlusspech der DDR-11, die insgesamt riskanter und z. T. durchaus ansehnlich kombinierte, v. a. mit überhasteten Außenflanken operierte, die jedoch nicht immer gut getimed auf Tommy LQs Haupt und in den Lauf anderer offensiver Flitzer platziert waren; zudem staute sich im Kontingent der DDR im Laufe der Begegnung eine erkleckliche Anzahl von Aluminium-Treffern an, die begannen, gegen Ende des zweiten Drittels der auf 150 Spielminuten begrenzten Dauer des Messens die realsozialistisch Trikotagierten sichtlich zu demoralisieren. KollegInnen von der Stralauer Allgemeine(n) Sonntagszeitung (STUSZ) berichteten von einer Aufholjagd der DDR-Auswahl ab der 133. Spielminute, die begünstigt durch ein überraschend auftretendes Schussglück der DDR-Nostalgiker den Ausgang des Spiels noch einmal umzureißen drohte. Die Bunte Schar griff gewohnt abgebrüht zu einem probaten Mittel und beendete nach dem nachträglich als Golden Goal declarierten Treffer, notorisch erzielt von dem spät Berufenen Schmaudolino mit der No. VI auf dem lendenlahmen Rücken, kurzerhand das Spiel mit der Begründung, es gäbe heute keinen Anlass zu einer erklecklichen Nachspielzeit, und die Regeln der S. T. A. U. F. A. sähen nun einmal vor, dass das Spiel nach 150 Minuten abgeriegelt werden könne, schließlich sei man " [...] ja auch die meiste Zeit keine siebzehn Jahr' mehr jung, und überhaupt, die Jugend von heute, die könne ja selbst keine 90 Minuten mehr richtig durchkicken!" (O-Ton Jürgen Hoeltzinsbein, Anm. d. Uebersaezz.) Der zuletzt genannte Spieler zeigte eine gewohnt routinierte Leistung, Arran The Kid Tiedtke wusste durch ansehnliche Zuspiele und einige Assists zu gefallen, genau wie sein großes Vorbild, Dr. rer. oec. Ralf m. Z.-S. Schmersahl, Jens L. et al brillierte einmal wieder als die absolute No. 1 der Halbinsel-Auswahl, ganz klar vor Andi Gartenhandschuh-Rohleder aus Rohracker, Monsignore Pagellantopoulos konnte seine analytischen Leistungen in der Spieleröffnung dieses Mal so konstant über die ganze Dauer des Spiels abrufen, dass es dieses Mal am Ende keine Klagen über einen vorzeitigen Abbruch gab. Dr. h. c. phil. Ippo Stiasniny fehlte erstmals seit Monaten, seine Abstinenz wurde aber laut den polemischen Spitzen des überregional in allen Spätverkaufs-Stellen ab 17h ausliegenden Fr'hainer Fr'stückscouriers überkompensiert durch einen lautstark von Ost nach West in das Geviert der KMG-Arena hereinblasenden Schnee-Rhetor-Tornados, der zu Beginn der 2. Halbzeit für etwa 10 Minuten das frühsommerliche Klima auf Stralau komplett suspendierte und eine nicht unwillkommene Abwechslung und fast den Spielabbruch brachte. Einige AkteurInnen hatten berechtigte Sorgen um ihre mitgeführten Habseligkeiten sowie die Ersatzkick- u. handschuhe. Wetterturbulenzen und Stiasninys Lauthalsigkeiten sind aber auf Stralau nichts Neues und werden immer stoisch durchlitten von allen sturmerprobten CombattantInnen, denen bei längerem Ausbleiben ja auch entschieden etwas fehlen würde. Wer natürlich schmerzlich verletzt vermisst wurde: Der großartige Ausnahmeakteur Florianus floresiensicissimus klosiiensis, dessen Kuraufenthalt bedingte Abwesenheit eine bedenkliche Bresche in die Phalanx der OffensivspielerInnen riss, so die philologisch gewieften Collega vom pullitzer-preis-verdächtigen Wrangelkiez International in ihrer äquatorial umspannend beachteten Ausgabe vom Wochenende, vgl. a. http://bunte-truemmer.blogspot.com, wird aber bald wieder zurückerwartet - die auf Stralau omnipräsente Damenwelt wird es angesichts der voranschreitenden Jahreszeit sichtlich erfreuen, wer sonst bleibt so einsatzfreudig dem Motto treu: 1, 2, 3, Obercörper frei! So beschließen wir unsere Presseschau heute etwas voreilig und daher wenig gestelzt & sprachbarock, da es gerade zum 5-Uhr-Kaffeeschmaus läutet. Über ein literarisch brilliantes Supplement würden wir uns aber an dieser Stelle wieder sehr freuen. Herzlichst, Ihr Stralauer Platzwart i. A., bald nach dem erquickenden Mokka-Trunk wieder auf Forellenfang in der nixenbewohnten RuBu zu finden.

3 Comments:

Blogger Rocco der Fleischer said...

hier oberkörper frei...kuraufenthalt neigt sich dem ende zu...stranderprobung erfolgreich bestanden...genesung schreitet voran...klinsmann hat immer noch nicht angerufen...müller-wohlfahrt: in ein paar wochen sei ich wieder fit...alsdann...morgen entlassung aus der "clínica de cirurgia desportiva do centro recreativo e lúdico de cascos-de-rolha-ao-de-cima-e-de-baixo à Sta. Ermesinda, agregado à direcção-regional dos Centros-de-Saúde, acima e abaixo do Alviela, Ribatejo"...

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Anonymous Anonym said...

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