Aktuelle Presseschau zum 13. Stralauer Spieltag am 17. Juni 2006
Rabenschwarzer Samstag, der 13., doch nicht so schlimm: Nur drei Verletzte im Tross der Tractoristi!
Gemäßigter Spätfrühling lockt Fußball-Faulpelze auch aus den Höhlen der Westberliner Bezirke
(Stralau Vor-Stadt: Komplex 3000 im Rasenschach-Sportforum "Emmanuel Lasker" a. d. Persiusstr. )
Seit Menschengedenken saisonal das erste Mal fand ein Spieltag statt, der beinahe ganz ohne Regengüsse auskam. Lediglich auf der Heimfahrt wurden einige Lizenzspieler aus den östlichen Stadtbezirken öffentlich geduscht, was aber dazu führte, dass die Nasszellen in den Eremitagen sich eine kleine Verschnaufpause gönnen konnten. Wer verwendet auch in Ostberlin heute noch Trinkwasser zum Brausen, wenn das Wetter das seinige dazu leistet. Das antike Sparta jedenfalls mausert sich immer mehr zum Vorbild der pedantisch auf Hygiene bedachten Ostberliner LizenzspielerInnen des Fußballverbandes der Stralauer Halbinselrepublik S T A U F A , die zunehmend vermehrt weniger Fungicidal-Attacken auf ihre arthriddisch verformten Großzehennägel zu beklagen haben. Lediglich die Mitfuehrung eines Shampoos war auf der Herfahrt heute vor dieser öffentlichen Aktion vergessen worden, so dass der Neu-Stralauer Edeldiscounter "+" seinen Umsatz mit dem Verkauf von zwei Kernseifen aus Thüringer Trockenlauge aufbessern konnte. Dies berichtet der Rollende Reporter vom Fr'hainer Boulevardflaneur in der hochglanzigen Wochenendprintausgabe selbiger Publikatioin. Der sensationsversessene Pressezünftler verfolgte zwei Stralauer Akteure bis hinter die hintersten Wein-Regale des Edeldiscounters, um an eine Exclusiv-Hinterview mit den ausgemergelten Gerontium-Tractoristi aus dem Ostkreuzwasserturmkiez zu kommen. Aber nähern wir uns nun doch dem eigentlichen Ziele dieser Revue des aufsaessig raschelnden Blaetterwaldes vom Wochenende: Leider kann und darf nicht vorenthalten werden, dass der St. Platzwart die Friends-of-Charlotta-Marx-Arena an diesem Wochenende an Softballfetischisten aus dem Land der Aufgehenden Sonne vermietet hatte, so dass das weite Rund des Stadions vor ungewöhnlich gebellt scandierten Gutturallauten förmlich widerhallte. Jeder Nipponistik-Grundstudiums-Aspirant hätte seine wahre Freude gehabt und im Zuge dessen einige sehr aufschlussreiche Lingiustik-Interviews mit den Softball-Samurai führen können. Der von einer 50-ccm-Vespa gezogene Mannschaftstross der S T A U F A rollte dann jedenfalls pünktlich ab 15h30 vor den Toren des Ausweichplatzes auf dem imposanten Gelände des Rasenschach-Sportforums "Emmanuel Lasker" a. d. Persiusstr. aus, so dass ein zahlenmäßig regelrecht respektables Ensemble von diesmal doch 12 bis 14 AkteurInnen gegen 15h45 mit dem Abhalten eines regelkonformen Stralauer Spieltages aufwarten konnte, so berichtet die entnervte Journalistin vom Westkreutzer Schauinsland , die sich mittlerweile die Zeit mit dem Aufkleben vom frisch im nahegelegenen "+" entwendeten Pannini-Championats-Bildchen auf sämtliche Verkehrsschilder der Umgebung vertrieben hatte. Auch eine Art von Street Art, wie sie jetzt ja mittlerweile bis nach Kreuzberg hinein populär geworden ist, dies ist dem leicht polemisch gefärbten Kommentar des Großstadtkorrespondenten vom Fr'hainer Bezirksboten zum Verhalten der rastlosen Kollegin zu entnehmen. Aber jetzt kommen wir doch zur eigentlichen Presseschau: Das Wetter war offenbar o. k., obwohl vorher wieder Zeter und Mordio geschrien worden war ob der angeblich viel zu früh angesetzten Spielzeit. Selbst der stets die Meteorologie beklagende Tom Beinhart Kositzki fiel diesmal wenig durch Granteleien auf, fast ideal zu nennende 22 Grad Celsius circulierten bei bedecktem Himmel über dem wochenendgrünen Kunstrasen des Emmanuel-Lasker-Ballgeläufs, wobei eine milde Brise von der Rummelsburger Bucht herüberwehte, was dafür Sorge trug, dass die Leibchen des Platzwartes nicht allzu schnell durchgeschwitzt wurden. Demzufolge entwickelte sich das erste Mal seit vielen Monden einmal wieder so etwas wie ein dynamisches Spiel. Nun duerfen aber natuerlich kritische Toene hier nicht ganz unter den Teppich gekehrt werden: Die Teams waren wieder derart fürchterlich zusammengewürfelt worden, dass es jedem Fußballgott die Zornesröte in's frühlingsbleiche Antlitz getrieben hätte, und er sich endgültig aus Gründen der Retiration auf den Fußballolymp zurückgezogen hätte, denn konditionell, taktisch, technisch, aber auch von der Spielintelligenz war das von Süd nach Nord ackernde Team (die "Aphricaner") den von Trauerflor umrankten Spaßkameraden von DDR blau, so blau (die "Hyperboraer") derart haushoch überlegen, dass es selbst einem wohlsituierten älteren, distinguierten und ausgeglichenen Herrn wie von Pellee blitzgleich eine Höllenwut und Lippenschaum über die Physiognomie getrieben hätte. Allein die Schusstechnik: So schafften es eine ganze Reihe von Nord-Süd-Akteuren in den Farben von DDR blau so blau ganz nonchalant, das Tor in einer Höhe von etwa acht Metern über dem Kunstrasen zu verorten und dann nochmal sieben Meter drüberzuhalten, wobei sich anschließen eine ganze Reihe dieser edlen Herren zu schade war, über den hohen Fangzaun zu klettern, um das Spielgerät aus dem regen Straßenverkehr auf der Persiusstr. zu erretten. Dabei hätte doch ab dem fünften oder sechsten Versuch aus der zweiten Reihe auch mal die Überlegung einsetzen können, hoppla, ich weiß gar nicht wie das geht, platziert aus der zweiten Reihe zu schießen, und von Rücklage habe ich mein Lebtag noch nie etwas gehört. Vielleicht ist es doch an der Zeit, dass der Stralauer Platzwart als alter Technikbeauftragter aus den Leistungssportzeiten Ost sich einmal daran macht, den blutigen Technikmuffeln von heute ein bisschen Schusstechnik in Mark und Bein zu bläuen. Aber auch erstaunlich: Es sind immer wieder diejenigen, die die Assimilation einiger fußballerischen Binsenweisheiten allseitig vermissen lassen, welche glauben, sie müssten auf Teufel komm raus einmal in 5.000 Jahren ein wie auch immer geartetes Fernschusstor erzielen. Bedauerlich nur für die anderen, die sich zweifelsohne seit Aeonen eines Besseren belehrt, darin versuchen, mit Combinationsfußball die eigenen spielerischen Deficite und die der anderen gleich mit zu compensieren, nur ungläubig mitansehen können, wie sich irgendein collegialer Mitspieler erbarmt und den werten Herren ihre in's Off des Straßenverkehrs gedroschenen Bälle zurück auf den Kunstrasen zu holen. Trotz des offensichtlichen Missverhältnisses zwischen den beiden Teams kam es zu einem passabel anzusehenden Match, weil eine Minderheit von Team DDR so blau einfach nicht umhin kam, die spielerischen, technischen und taktischen Deficite des Kollektivs mit einer unerhörten Laufbereitschaft zu contercarieren. Die ExpertInnencomission der Allgemeinen Stralauer Sonnabendszeitung (allstralsonn) in Corporation mit dem renomierten Fachjournal Wrangelkiez International kürte den Allwetter-Routinier Ralf m. Z.-S. Schmersahl zum Spieler des Wochenendes, erst einmal wegen seines exorbitant marathonesken Laufpensums, zum Zweiten wegen seines aufopferungsvollen Antreibertums und seiner zur Not auch solitär vorgetragenen Sturmläufe, die dann aber leider allzuoft mit einem Abschluss und Abschuss des Balles in Richtung elftem Stock des gegenüberliegenden Plattenbaus endeten. Dort fand sich auf einem Balkon an der rückwärtigen Wand ein respektables Hirschgeweih angebracht, dessen Hörner von einer Narrenkappe in den Farben der angrenzenden fußballerischen Bananenrepublik geschmückt waren. Wahrscheinlich wollte Herr Schmersahl wie weiland auf der Kirmes dieses formidable Championats-Accessoire mit dem notorisch feingetunten "+Teamgeist" herunterschießen, um dies dann z. B. an den renitenten Routinier Andreos Kouttneropipodopoulocolossous zu verschenken, denn der ist bekannt dafür, dass er eine gewisse Art von öffentlicher Zurschaustellung dieser Farben ganz besonders zu schätzen weiß. Ralf Schmersahl hielt also zumindest die Ehre des Teams DDR blau wie blau denn noch hoch, was an diesem Tage für diese Equipe schon als größtmögliches Lob durchgehen kann. Natürlich wurde zum Teil wieder recht pomadig gegen den Ball gedeppert, auch wenn die unerschütterlichen Pressebeobachter hier niemanden gesondert hervorheben möchten, aber es kam ja auch zu mindestens drei Verletzungen, die im ersten Moment schlimmstes befürchten ließen. Jedoch, und zum Glück, konnten sich alle drei AkteurInnen wieder aus eigener Kraft auf die zwei so notorisch strapazierten Gehwarzen erheben, so dass darum gebangt wird, ob sie nicht am nächsten Spieltag wieder mit von der Partie sein können (nein, so war das nicht gemeint, alle Stammakteure sind ja in jedem Falle heilfroh, wenn wieder zwei Hände voll unermüdlicher RundledergelegenheitsschasseurInnen zueinander finden). Stand der Spieltag doch unter der unglückverheißenden Spielzahl der 13. Somit ist für den 14. Spieltag nur zu hoffen, dass alles (noch) besser wird, v. a., dass sich irgendjemand erbarmt, Pippo Stiasniny wieder zurück in die Gemeinschaft der Tractoristi zu holen (diese notorisch unwissenschaftliche Publikation hier liest er ja eh' nicht), denn ohne diesen langzeitgedienten Akteur kann latürnich aller Stralauer Wochenendfußball nur Stückwerk bleiben. Die Tephlonnummer von Dr. ippo kann unter Sendung eines Bitttgesuchs an die e-mail-Adresse prenzlingerbergsued@web.de herausrecherchiert werden. Hoffen wir auf Ippos baldiges Wieder-Erscheinen (Rücktritt vom Ruecktritt), denn ohne seine werte Teilnahme ist eine mehr als 800-jährige Halbinselwochenendfußballtradition wohl endgültig vom Aussterben bedroht!
EINE WEITAUS WENIGE REISSERISCH VERFASSTE KRITIK zu den ereignis- und entbehrungsreichen Zwischenfaellen anlaesslich dieses wieder denkwuerdigen Spieltages findet sich in der Glosse "Neues aus Stralau" bei den pullitzer-preis-wuerdigen Collega vom Wrangelkiez International, im Netz abfischbar unterhttp://bunte-truemmer.blogspot.com/
(ViSdP: Coma-Sius Baernschwardt, Hauptbevollmächtiger des St. Platzwartes für die Haupt-Abteilung "Granteln, Bruddeln und andere Gründe, ein schon vor dem 40. Lebensjahr infarktgefährdeter Fußballrentner zu sein", sds, fpi, tts, dba, 11 balltreibende CommunardInnen e. V.)
Gemäßigter Spätfrühling lockt Fußball-Faulpelze auch aus den Höhlen der Westberliner Bezirke
(Stralau Vor-Stadt: Komplex 3000 im Rasenschach-Sportforum "Emmanuel Lasker" a. d. Persiusstr. )
Seit Menschengedenken saisonal das erste Mal fand ein Spieltag statt, der beinahe ganz ohne Regengüsse auskam. Lediglich auf der Heimfahrt wurden einige Lizenzspieler aus den östlichen Stadtbezirken öffentlich geduscht, was aber dazu führte, dass die Nasszellen in den Eremitagen sich eine kleine Verschnaufpause gönnen konnten. Wer verwendet auch in Ostberlin heute noch Trinkwasser zum Brausen, wenn das Wetter das seinige dazu leistet. Das antike Sparta jedenfalls mausert sich immer mehr zum Vorbild der pedantisch auf Hygiene bedachten Ostberliner LizenzspielerInnen des Fußballverbandes der Stralauer Halbinselrepublik S T A U F A , die zunehmend vermehrt weniger Fungicidal-Attacken auf ihre arthriddisch verformten Großzehennägel zu beklagen haben. Lediglich die Mitfuehrung eines Shampoos war auf der Herfahrt heute vor dieser öffentlichen Aktion vergessen worden, so dass der Neu-Stralauer Edeldiscounter "+" seinen Umsatz mit dem Verkauf von zwei Kernseifen aus Thüringer Trockenlauge aufbessern konnte. Dies berichtet der Rollende Reporter vom Fr'hainer Boulevardflaneur in der hochglanzigen Wochenendprintausgabe selbiger Publikatioin. Der sensationsversessene Pressezünftler verfolgte zwei Stralauer Akteure bis hinter die hintersten Wein-Regale des Edeldiscounters, um an eine Exclusiv-Hinterview mit den ausgemergelten Gerontium-Tractoristi aus dem Ostkreuzwasserturmkiez zu kommen. Aber nähern wir uns nun doch dem eigentlichen Ziele dieser Revue des aufsaessig raschelnden Blaetterwaldes vom Wochenende: Leider kann und darf nicht vorenthalten werden, dass der St. Platzwart die Friends-of-Charlotta-Marx-Arena an diesem Wochenende an Softballfetischisten aus dem Land der Aufgehenden Sonne vermietet hatte, so dass das weite Rund des Stadions vor ungewöhnlich gebellt scandierten Gutturallauten förmlich widerhallte. Jeder Nipponistik-Grundstudiums-Aspirant hätte seine wahre Freude gehabt und im Zuge dessen einige sehr aufschlussreiche Lingiustik-Interviews mit den Softball-Samurai führen können. Der von einer 50-ccm-Vespa gezogene Mannschaftstross der S T A U F A rollte dann jedenfalls pünktlich ab 15h30 vor den Toren des Ausweichplatzes auf dem imposanten Gelände des Rasenschach-Sportforums "Emmanuel Lasker" a. d. Persiusstr. aus, so dass ein zahlenmäßig regelrecht respektables Ensemble von diesmal doch 12 bis 14 AkteurInnen gegen 15h45 mit dem Abhalten eines regelkonformen Stralauer Spieltages aufwarten konnte, so berichtet die entnervte Journalistin vom Westkreutzer Schauinsland , die sich mittlerweile die Zeit mit dem Aufkleben vom frisch im nahegelegenen "+" entwendeten Pannini-Championats-Bildchen auf sämtliche Verkehrsschilder der Umgebung vertrieben hatte. Auch eine Art von Street Art, wie sie jetzt ja mittlerweile bis nach Kreuzberg hinein populär geworden ist, dies ist dem leicht polemisch gefärbten Kommentar des Großstadtkorrespondenten vom Fr'hainer Bezirksboten zum Verhalten der rastlosen Kollegin zu entnehmen. Aber jetzt kommen wir doch zur eigentlichen Presseschau: Das Wetter war offenbar o. k., obwohl vorher wieder Zeter und Mordio geschrien worden war ob der angeblich viel zu früh angesetzten Spielzeit. Selbst der stets die Meteorologie beklagende Tom Beinhart Kositzki fiel diesmal wenig durch Granteleien auf, fast ideal zu nennende 22 Grad Celsius circulierten bei bedecktem Himmel über dem wochenendgrünen Kunstrasen des Emmanuel-Lasker-Ballgeläufs, wobei eine milde Brise von der Rummelsburger Bucht herüberwehte, was dafür Sorge trug, dass die Leibchen des Platzwartes nicht allzu schnell durchgeschwitzt wurden. Demzufolge entwickelte sich das erste Mal seit vielen Monden einmal wieder so etwas wie ein dynamisches Spiel. Nun duerfen aber natuerlich kritische Toene hier nicht ganz unter den Teppich gekehrt werden: Die Teams waren wieder derart fürchterlich zusammengewürfelt worden, dass es jedem Fußballgott die Zornesröte in's frühlingsbleiche Antlitz getrieben hätte, und er sich endgültig aus Gründen der Retiration auf den Fußballolymp zurückgezogen hätte, denn konditionell, taktisch, technisch, aber auch von der Spielintelligenz war das von Süd nach Nord ackernde Team (die "Aphricaner") den von Trauerflor umrankten Spaßkameraden von DDR blau, so blau (die "Hyperboraer") derart haushoch überlegen, dass es selbst einem wohlsituierten älteren, distinguierten und ausgeglichenen Herrn wie von Pellee blitzgleich eine Höllenwut und Lippenschaum über die Physiognomie getrieben hätte. Allein die Schusstechnik: So schafften es eine ganze Reihe von Nord-Süd-Akteuren in den Farben von DDR blau so blau ganz nonchalant, das Tor in einer Höhe von etwa acht Metern über dem Kunstrasen zu verorten und dann nochmal sieben Meter drüberzuhalten, wobei sich anschließen eine ganze Reihe dieser edlen Herren zu schade war, über den hohen Fangzaun zu klettern, um das Spielgerät aus dem regen Straßenverkehr auf der Persiusstr. zu erretten. Dabei hätte doch ab dem fünften oder sechsten Versuch aus der zweiten Reihe auch mal die Überlegung einsetzen können, hoppla, ich weiß gar nicht wie das geht, platziert aus der zweiten Reihe zu schießen, und von Rücklage habe ich mein Lebtag noch nie etwas gehört. Vielleicht ist es doch an der Zeit, dass der Stralauer Platzwart als alter Technikbeauftragter aus den Leistungssportzeiten Ost sich einmal daran macht, den blutigen Technikmuffeln von heute ein bisschen Schusstechnik in Mark und Bein zu bläuen. Aber auch erstaunlich: Es sind immer wieder diejenigen, die die Assimilation einiger fußballerischen Binsenweisheiten allseitig vermissen lassen, welche glauben, sie müssten auf Teufel komm raus einmal in 5.000 Jahren ein wie auch immer geartetes Fernschusstor erzielen. Bedauerlich nur für die anderen, die sich zweifelsohne seit Aeonen eines Besseren belehrt, darin versuchen, mit Combinationsfußball die eigenen spielerischen Deficite und die der anderen gleich mit zu compensieren, nur ungläubig mitansehen können, wie sich irgendein collegialer Mitspieler erbarmt und den werten Herren ihre in's Off des Straßenverkehrs gedroschenen Bälle zurück auf den Kunstrasen zu holen. Trotz des offensichtlichen Missverhältnisses zwischen den beiden Teams kam es zu einem passabel anzusehenden Match, weil eine Minderheit von Team DDR so blau einfach nicht umhin kam, die spielerischen, technischen und taktischen Deficite des Kollektivs mit einer unerhörten Laufbereitschaft zu contercarieren. Die ExpertInnencomission der Allgemeinen Stralauer Sonnabendszeitung (allstralsonn) in Corporation mit dem renomierten Fachjournal Wrangelkiez International kürte den Allwetter-Routinier Ralf m. Z.-S. Schmersahl zum Spieler des Wochenendes, erst einmal wegen seines exorbitant marathonesken Laufpensums, zum Zweiten wegen seines aufopferungsvollen Antreibertums und seiner zur Not auch solitär vorgetragenen Sturmläufe, die dann aber leider allzuoft mit einem Abschluss und Abschuss des Balles in Richtung elftem Stock des gegenüberliegenden Plattenbaus endeten. Dort fand sich auf einem Balkon an der rückwärtigen Wand ein respektables Hirschgeweih angebracht, dessen Hörner von einer Narrenkappe in den Farben der angrenzenden fußballerischen Bananenrepublik geschmückt waren. Wahrscheinlich wollte Herr Schmersahl wie weiland auf der Kirmes dieses formidable Championats-Accessoire mit dem notorisch feingetunten "+Teamgeist" herunterschießen, um dies dann z. B. an den renitenten Routinier Andreos Kouttneropipodopoulocolossous zu verschenken, denn der ist bekannt dafür, dass er eine gewisse Art von öffentlicher Zurschaustellung dieser Farben ganz besonders zu schätzen weiß. Ralf Schmersahl hielt also zumindest die Ehre des Teams DDR blau wie blau denn noch hoch, was an diesem Tage für diese Equipe schon als größtmögliches Lob durchgehen kann. Natürlich wurde zum Teil wieder recht pomadig gegen den Ball gedeppert, auch wenn die unerschütterlichen Pressebeobachter hier niemanden gesondert hervorheben möchten, aber es kam ja auch zu mindestens drei Verletzungen, die im ersten Moment schlimmstes befürchten ließen. Jedoch, und zum Glück, konnten sich alle drei AkteurInnen wieder aus eigener Kraft auf die zwei so notorisch strapazierten Gehwarzen erheben, so dass darum gebangt wird, ob sie nicht am nächsten Spieltag wieder mit von der Partie sein können (nein, so war das nicht gemeint, alle Stammakteure sind ja in jedem Falle heilfroh, wenn wieder zwei Hände voll unermüdlicher RundledergelegenheitsschasseurInnen zueinander finden). Stand der Spieltag doch unter der unglückverheißenden Spielzahl der 13. Somit ist für den 14. Spieltag nur zu hoffen, dass alles (noch) besser wird, v. a., dass sich irgendjemand erbarmt, Pippo Stiasniny wieder zurück in die Gemeinschaft der Tractoristi zu holen (diese notorisch unwissenschaftliche Publikation hier liest er ja eh' nicht), denn ohne diesen langzeitgedienten Akteur kann latürnich aller Stralauer Wochenendfußball nur Stückwerk bleiben. Die Tephlonnummer von Dr. ippo kann unter Sendung eines Bitttgesuchs an die e-mail-Adresse prenzlingerbergsued@web.de herausrecherchiert werden. Hoffen wir auf Ippos baldiges Wieder-Erscheinen (Rücktritt vom Ruecktritt), denn ohne seine werte Teilnahme ist eine mehr als 800-jährige Halbinselwochenendfußballtradition wohl endgültig vom Aussterben bedroht!
EINE WEITAUS WENIGE REISSERISCH VERFASSTE KRITIK zu den ereignis- und entbehrungsreichen Zwischenfaellen anlaesslich dieses wieder denkwuerdigen Spieltages findet sich in der Glosse "Neues aus Stralau" bei den pullitzer-preis-wuerdigen Collega vom Wrangelkiez International, im Netz abfischbar unter
(ViSdP: Coma-Sius Baernschwardt, Hauptbevollmächtiger des St. Platzwartes für die Haupt-Abteilung "Granteln, Bruddeln und andere Gründe, ein schon vor dem 40. Lebensjahr infarktgefährdeter Fußballrentner zu sein", sds, fpi, tts, dba, 11 balltreibende CommunardInnen e. V.)
2 Comments:
Auch hier nochmal der Hinweis, dass Homo Stiasnyensis heute gesichtet und ihm das Versprechen abgerungen werden konnte, zum 1.7. wieder auf Stralau einzusteigen.
(Vgl. Kommentar 1 zum nächsten Post).
Ansonsten enthält ihre Spielanalyse auf jeden Fall einige bedenkenswerte Punkte. Wie es nunmal so ist, als Team-Mitglied der besseren Mannschaft fällt' s einem gar nicht so auf, dass man selbst sooo viel besser ist. Es kam mir eher wie ein ausgeglichenes Spiel mit leichten Vorteilen für "Team Hell" vor, zumal ja auch nicht darauf gedrungen worden war, umzustellen.
Aber es ist schon richtig, dass unser Vorsprung niemals in Gefahr geraten war, und vielleicht hätte man doch den ein oder anderen austauschen sollen.
Dennoch hoffe ich, es hat auch den Herren in DDR-blau Spaß gemacht.
Grüße nochmals über Neckar, Elbe und Spree
Andi.
Hallo lieber Kongo-Otto,
jetzt ist es ja passiert, das mit dem Vorrundenaus für die Allemagno-Balltreter hat doch nicht geklappt, nach dem müden Kick gegen offensichtlich äußerst demotivierte Aequatoristen spielen Grinsis und Möwis Chorknaben gar um 17h gegen GB/Sverige, das ist sozusagen der Super-GAU. Demzufolge schlage ich hier noch vor, sogar noch früher zu kicken, bevor es zu heiß wird, also vielleicht 10h30? 13h ist ja bekanntlich die Sonne eher im Zenith, aber überlegt Euch das einfach mal.
Grüße sendet
s'schmauderle
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