29 Oktober 2006

Der 32. Stralauer Spieltag am 28.10.2006


Auf Stralaus Höhen fanden drei ganz u. gar unterschiedliche Matches bei hohem spielerischen Einsatz statt: Die Legende lebt

Es wäre wirklich mal an der Zeit, die ausgebufften und eingespielten Stralauer Tractoristi auf dem Halbfeld in Aktion gegen einen durchschnittlichen Landesligisten zu bewundern (bei 7 gg. 7 SpielerInnen). Kom(ver)pe(te)nnte Auguren künden davon, dass Tractor 1266 Stralau e. V. möglicherweise um den Aufstieg in die NOFV-Oberliga locker mitspielen könnte. Freilich ganz ohne Trainer: Obschon Dr. phil. Ippo St. auf dem Platze immer herumposauniert, dass es eine wahre Freude ist, hat er doch seine Coarchingfähigkeiten bislang nur rhetorisch unter Beweis stellen können. Womöglich muss sich jetzt Hanns Mayr doch endlich von den Nürnberger Teppichgroßhändlern loskaufen, und den Weg seiner Bestimmung gehen, sprich: Die Karriere in einer reetdachgeschützten Stralauer Fischerkate langsam ausklingen lassen, wie es ja auf der Halbinsel eine ganze Reihe von Erzgeronten nun schon seit Jahren ganz langsam angehen lassen dabei: Mit dem Ausklingen und Auslaufen. Trotz solcher langgehegten Pläne gab es an diesem denkwürdigen Spieltage eine stolze Anzahl von Comebacks zu feiern in den dichten Reihen der so überaus spielstarken Tractoristi: Der Admiralius zur Rummelsburger See kam heimgesegelt in seine Arena, spielte locker durch und schlug eine unübersehbare Phalanx an vortrefflich spielöffnenden, wenn nicht entscheidenden Pässen, die den Gegner ein's um's andere Mal bedenklich blass aussehen ließen, trotz der bunten Trikotagen. Nach den üblichen 150-180 Spielminuten humpelte Co-Geront Schmaudolino zwar recht trübselig die Seitenlinie entlang, die er zuvor gefühlte 25 KM lang locker rauf und runter gewieselt war; auch wurde er sofort wieder in's Spielgeschehen integriert von den überaus sozialen Tractoristi, die es dem wandelnden Fossil erlaubten, zu seinem Comeback nicht nur erstaunliche fünf Treffer zu erzielen, sondern auch noch einen freiwilligen und einen unfreiwilligen Assistpunkt einzuheimsen, aber auch ihm gelang es trotz unübersehbaren konditionellen Defiziten irgendwie den Abpfiff mitzuerleben. Sven, einer der zahllosen Kumpane von Niels T., feierte ein sehenswertes Comeback auf dem zentralen Posten in der Abwehr von Team Weiß, und auch Niels selber konnte bei vielen trefflichen Aktionen, Soliläufen und genialen Abspielen bewundert werden. Trotz eigenem Bekunden, er habe seine unterirdische Leistung in bester Position befindlich durch eine Torverhinderungsaktion gegen den unermüdlich die gegnerische Hälfte beackernden Don Klosiensis gekrönt, der doch in seiner Mannschaft spielte, muss ihm von allen verschiedenen ExpertInnenfraktionen ein überaus gelungener Wiedereinstand bescheinigt werden, so keckern es selbst die überaus kritischen Elstern von den umliegenden Dächern der wieder bis unter die Balken mit ZuschauerInnen vollgepropften Charlotta-Murcks-Arena, die erwartungsvoll auf das Geschehen inmitten des vorzüglichen, ja gar heiligen Kunstrasens herabspähten und voll auf ihre Kosten kamen. Thies Schulz(e), gelernter Mittelstürmer von Preußen Münster, war einmal wieder zu Gast, vielleicht kehrt er aber doch zurück zu den Stralauer Tractoristi, wir wissen es wie immer nicht ganz genau, überzeugte durch eine ganze Anzahl von sehenswerten Torschussaktionen, die selbst Gerd Müller oder einem so gewieften Knipser wie Monsignore Lakaay aus den Weiten der oberbajuwarischen Tiefebene die Schamesröte in's käsköpfige Antlitz getrieben hätte, bei der Abgeklärtheit und spielerischen Ökonomie, die der heimgekehrte Herr Schulz den versammelten Fußballgranden im Nichtbezahl-Fußball feilzubieten hatte. Nähere Einzelheiten zum Verlauf der Spiele-Ereignisse finden sich wie immer auch bei den überaus kompetenten Kollegen von http://bunte-truemmer.blogspot.com.
Doch nun zum Spiel.
Team Weiß trat zu Beginn an mit
Sven, Dr. Ippo St., Niels T., Sir Giersdorff von Humboldt am Feuerwasserstrom, Thies Schulze, Moskophidis-Stephan, Norbertonius G. I. Pagellantopoulos (dessen unendliche Reihung an Ehrentiteln und Ämtern ich jetzt hier mal unterschlage, denn sonst sitze ich morgen noch über meinem müden Mädchenrechnerle)
Team Bunt beschränkte sich auf
Matthias 23, Don Florianus Klosiensis, Andi Kuttner, Ralf Mr. Marathonman Schmersahl, einen Kumpel N. N. von Matthias, Steffen, the Iron MaidenMan, Schmaudolino.
Obwohl Weiß sich mit aller Kraft gegen die Niederlage stemmte, schenkte Bunt vor allem zu Anfang den Freunden der gewaschenen Trikotagen aus der Kleiderkammer von Dr. Ippo kräftig ein und führte gleich zu Beginn bis 4:0, bevor es Weiß dank heroischer Kraftanstrengung bei gleichzeitiger Zurückgelehntheit von Bunt gelang, innerhalb von wenigen Minuten konsequent die Partie zu drehen. Dann fand Bunt zurück zu konzentrierten Aktionen und zog erneut davon, am Ende dieser Phase der spielerischen Auseinandersetzungen bis auf 9:5. Schließlich wurde umgestellt, Ralf und Schmaudolino wechselten in's Weiß, Sven und Mr. Mosko durften endlich mal farbig spielen. Es begab sich, dass einige Geronten glänzend miteinander harmonierten - tut's Wunder, wo doch weißes Haupthaar bruelliant mit hellen Trikotagen harmoniert, jedenfalls erfreute sich das Spiel nun eines unvergleichlich spannenden Verlaufs, wobei die Fraktion der Chronistin einmal mehr den Überblick über den Spielstand verlor (zum Glück gibt es da die mit unwiderstehlich dokumentarischem Scharfblick berichteten Activisti vom Stadtmagazin "Wrangelkiez International", die nebenher auch noch http://bunte-truemmer.blogspot.com zu neuen publizistischen Höhentouren beflügeln). Bald wurde von den Zuschauerrängen heruntergemunkelt, dass Weiß dieses Spiel noch tatsächlich gedreht hat, angeblich gewann das Team um den Admiral Pagellantopoulos und Mr. Marathonman Ralf gar 8:2. Ensprechend folgten Auflösungserscheinungen bei Team Bunt. Aus diesem Grund sprang das SpielerInnenkarussell erneut an, und am Ende, nach 150 Spielminuten waren alle wieder mal glücklich, aber erschöpft. Vor allem auch das Spiel in seiner letzten Phase, das durch zahlreiche ekstatische Zwischenrufe, beinahe in wechselvollem Spiel durch spontan zusammenfindende Chöre synkopiert, die gegeneinander in Harmonie mit dem Rauschen des Rummelsburger Meers heranbrandeten im ewiggleichen Strom der Gezeiten, unablässig auf- u. abschwollen, in dionysischen Exstatomanien, welche von einem fröhlich, aber planvollen, wenn auch nicht mehr ganz ernst gemeinten Rauf- und Runtergerenne flankiert wurden, befeuert von einem ungeheuren fußballerischen Wonnefaktor, so dass die Schar der Tractoristi am Ende zwar, wie so oft, geplättet, doch aber beglückt zum Fuhrpark der versammelten Velos zurücktrabte, sich auf selbige schwang, um dann in die städtischen Heimatkieze zurückzupedalieren u. sich auf die Labsal der anstehenden Wochenendaktivitäten zu präparieren: Duschen, fönen, Pedicure, Manicure, Hautcreme, Haarwachs und ab ging es auf die Piste des nocturnialen Fischerstädtchenlebens. Lange tönt's von Stralau noch: Tractors Fußball lebe hoch!
(lolila, us-amerikanische, aber doch stellvertretende Chef-Redakteurin des "Umstürzenden Torpfostens", Stralauer Börsenblatt und Presse-Central-Propaganda-Organ des St. Platzwartes, seiner Co-Adlati und des organisierten Wohlfahrtscomittees in Diensten der Freien Wochenendfußballrepublik zu Ehren des St. Platzwartes, usw. usf.)

5 Comments:

Anonymous Anonym said...

Herr Niels Tiedtke hat bei Team Bunt mitgespielt und Herr Andi Kuttner bei Team Weiß.
Der Spielstand vor der Aufgabe von Team Bunt hat sehr wahrscheinlich 8:2 für Team Weiß betragen, was natürlich die Auflösungserscheinungen bei Team Bunt erklären würde...

Hochachtungsvoll
S.G.v.u.z.H

7:09 PM  
Blogger Kongo-Otto said...

Ja, auch der alte Kongo-Otto hat Verschiedenes etwas anders gesehen. Dieses ist nachzulesen auf:
http://bunte-truemmer.blogspot.com/
oder einfach mit einem fröhlichen Klick auf meinen Namen...

12:13 PM  
Anonymous Anonym said...

Das mit Niehlz T. und Andres Kuttneressandro muss man Miss Lane nachsehen, schließlich sehen sich die Beiden zum Verwechseln ähnlich.

Edda Grabsch, Masseurin von Trakor Stralau 1266 a.d. e.V.

11:16 PM  
Anonymous Anonym said...

Oh, das sind ja interessante Befunde.
Bei genauerer Betrachtung müsste jedoch auffallen, dass A.K. etwas hagerer ist als N.T. Das, weil er immer von seinem faulen Mitbewohner losgeschickt wird, Brot zu beschaffen.

9:24 PM  
Anonymous Anonym said...

Außerdem darf hinzugefügt werden, dass sich beide Stürmerstars durch exorbitant divergierenden Brusthaarbewuchs spätestens auf der Massagefolterbank von Frau paed. phil. Dr. h. c. Edda Grabsch trefflich voneinander unterscheiden lassen, die spätestens beim Abziehen der durchgeweichten Trikotagen nach erfolgreichem Stralauer Spieltag in den Katakomben des Platzwartskabuffs (zum Vorschein kommen), & die gleich neben der Charlotti-Max-&-Moritz-Arena wieder von kundigen Fäusten neu in Betrieb genommen wird. Manche älteren Menschen munkeln, dass Edda Grabsch die einzelnen SpitzenspielerInnen auch im Dunkeln durch taktile Bearbeitung der Brusthaartoupets bzw. -Imitate bzw. (bei einigen wenigen) Naturfelle schon nach Millisekunden durch lautes Ausrufen des Namens voneinander unterscheiden kann. Vor etlichen Decennien war Sie mit Ihren erstaunlichen Fähigkeiten auch schon mal in Thomas Gottschalks TV-Katastrophensendung "Ketteln, das?!?" aufgetreten, allerdings standen damals vom jetzigen Tractoristi-Aufgebot lediglich Pagellantopoulos,Jürgen aus K., Borries v. d. B., Schmauderinho und der vorzüglich Stralauer Platzwart selber als noch nicht vollständig emeritierter Torhüter von Weltklasseformat im SpielerInnen-Kader des FFR Tractorista 1266 Stralowe e. V., wie der schon damals als gemeinnützig ausgelobte Verein vor der erfolgreichen Rechtschreibreform von Konrad Duden anno 1902 noch mit vollem Rufnamen hieß, was auch der auf Hanf-Büttenpapier geschöpften Gründungsurkunde aus dem späten dreizehnten Jahrhundert schon zu entnehmen ist.
Mit freundlichen Grüßen,
Pfarrer Dr. deo. Theo Schluppfhahn, Pfarrer zur Stralauer Dorfkirche und im Nebenberuf Archivarius des Historischen Halbinselarchivs, das der bekannten Kneipe "Zum Rollenden Weinfass" in Alt-Stralau, Land's End angegliedert ist.

11:49 AM  

Kommentar veröffentlichen

<< Home