30 Juli 2006

Wohin gehst du, Stralauer Fußball-Sport?

Fußball-Fest mit 7 gegen 7 - Tractoristi tricksen Bürgerwehr aus - A-Jugendliche fern geblieben - Fernsehen droht mit Ende der Übertragungen - mutmaßlicher Doping-Sünder äußert sich

(spw) Was für ein Wochenende auf Stralau. Wiederum konnte mit einer stattlichen Anzahl an MitspielerInnen gespielt werden, und das in einer durchaus sehenswerten Weise. Der Stralauer Equipe war es dabei gelungen, dem angekündigten Aufmarsch der erbosten Stralauer Bürgerwehr, die die Tractoristi wegen der Skandale der letzten Zeit von der Halbinsel vertreiben wollen, zu entgehen. Die SpielerInnen traten einfach - wie gewohnt - viel zu spät ihr Spiel an; zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Bürgerwehr längst unverrichteter Dinge nach Hause getrollt.
Das Wirken der Stralauer Bürger war nur insofern spürbar, dass die A-Jugendlichen nicht antraten: wohl hatten sich ihre Eltern durchgesetzt, die einen schlechten Einfluss der Tractoristi auf ihre Zöglinge befürchten.
Während sich die rein sportliche Seite demnach zu stabilisieren scheint, kocht der Doping-Skandal auf erhöhter Flamme weiter. In Hinblick auf die Verdachtsmomente gegen Stephan S. und Norbertinus P. droht das ZDF, die Übertragungen des samstäglichen Stralauer Sportereignisses einzustellen. "Wir haben einen Fernsehvertrag über eine Sportveranstaltung und nicht über eine Pharma-Leistungsschau abgeschlossen", äußerte ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender Ende vergangener Woche. Eine Maßnahme, die neben einem Verlust an Publicity auch das Ende der stattlichen finanziellen Mittel bedeuten würde.
Indessen erklärte sich der mutmaßliche Sünder Norbertinus P. gegenüber dem Stralauer Platzwart. In seiner wortreichen und stilistisch sicher beachtenswerten Gegendarstellung gegen unsere Berichterstattung sind aber die Punkte am aufschlussreichsten, zu denen er nicht Stellung genommen hat. So ließ er unwidersprochen stehen, dass er sich in sg. "National befreiten Zonen" aufhält. Auch schweigt er eisern zum Wirken von Stephan S. und den Präparaten, die dieser ihm von Dr. Fuentes aus M. mitbringen sollte. Das Schriftstück seiner angeblichen Stammärztin Dr. Müller-Irrfahrt, von dem er in seiner Verteidigungsschrift vage spricht, hatte er leider niemals bei der S.T.A.U.F.A. geschweige denn dem Stralauer Platzwart (Pflichtblatt des Stralauer Fußball-Sports) vorgelegt. Wenn er es vorgelegt hätte, hätte er ggf. tatsächlich den Doping-Verdacht gegen sich entkräften können. Da das jedoch nie geschehen ist, ist anzunehmen, dass dieses Schriftstück lediglich in seiner Phantasie existiert.
Seine Versuche, die Person des Stralauer Platzwartes zu einer Ikone aufzubauen (und das aus durchsichtiger Motivation, schließlich hatten S. und er jenen erwiesenermaßen mit Stralauer Hofbräu betrunken gemacht und auf ihre Seite gezogen), wurde von Seiten der West-Berliner S.T.A.U.F.A. lediglich mit müdem Lächeln zur Kenntnis genommen.
Größere Sorgen machen ihr die Stralauer Anwohner. Es erscheint unklar, ob deren Wut bereits verflogen ist, oder ob diese sich noch in einer gewaltigeren Explosion Luft machen wird. Zunächst soll nun versucht werden, die Reihen der Tractoristi wieder zu einen, um ggf. gemeinsam auf die Stralauer Bürgerschaft zuzugehen und ihr ein Versöhnungsangebot zu unterbreiten. Ähnliche Gespräche sollen anschließend mit Vertretern des Fernsehens geführt werden.

3 Comments:

Anonymous Anonym said...

Auf dem Foto zum Artikel "Nocturales Treiben in der Rummelsburger Bucht" ist übrigens zu erkennen, dass der arme betagte Stralauer Platzwart rudern muss - Norbertinus P. und Stephan S. sitzen sich verköstigend und ohne einen Finger zu krümmen daneben...

5:21 PM  
Anonymous Anonym said...

He, Grauer Panther aus Berlin,
hast Du denn dann auch beobachtet, was der Platzwart für stramme Waderln hat? Bei einem Lebendalter von geschätzten knapp 600 Lenzen auf dem Buckel treibt er also wöchentlich mindestens dreimal Dauerlauf und spielt bei Tractor 1266 Stralau selbstredend jeden verdammten Sonnabend noch mehr als drei Stunden mit, auch wenn Sie das noch nicht gemerkt haben. Im Gegensatz zu Ihnen verfügt er über ungeahnte Vitalitäten, auch wenn er sich bei jedem seiner Erscheinungen in eine äußerliche Maskerade zu begeben pflegt. Hier ist er seinem östlichen Verwandten, dem böhmischen Krkonosisten (für Freunde des schiefen Turms in Oberitalien: zu dt. etwa: "Rübezahl"), nicht ganz unähnlich. Aber was versteht so eine vertrocknete Graue Eminenz wie Sie schon von Elementargeistern!
Herzlichst, Ihr
unbekannter Strandläufer vom Englischen Garten, der gerade wie ein ca. 3.000-jähriger Adonis nackert im Eisbach an Stoibis Polit-Eremitage an der Prinzregentenstraß'n vorbeigerauscht ist. Wir hier unten in der Heimlichen Hauptstadt lassen uns es halt wirklich gut gehen.

1:53 PM  
Blogger Kongo-Otto said...

Ein Münchner in Berlin oder ein Berliner in München? Hope to see you on Stralau tomorrow...

3:54 PM  

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