15 Januar 2007

Gewohnt turbulenter Stalauer Spieltag

Bericht zum 002. Spieltag der Stralauer Saison 007
Bedauerlicherweise sind die ReporterInnen LoLiLa und Rueffli Waddewiggler beide im verdienten Endlich-mal-aus-Berlin-raus-Urlaub. Von Edelfeder Snorri Sturluffson fehlt seit letztem Island-Aufenthalt jede Spur (Snorri - bitte melde Dich! Auch hinter schwedischen Gardinen soll es Internet geben.)
(Stralau-Stadt, KMG-Arena)
Leider muss an dieser Stelle der Co-Kalfaktor des St. Platzwartes, Ex-Depütierte des Platzwart-Wohlfühl-Comittees, S. T. A. U. F. A. -Beigeordneter der Sektion Pagelshain-Süd und Allwetter-Spieler Schmaudorito für die journalistischen Profis einspringen und seine müde Feder in den Ring werfen:
Also viel kann ich eh' nicht sagen, da ich aufgrund eines widrigen Biorhythmus erst mehr als mind. 15 min. nach Anpfiff den vorzüglichen, aber immer heiligen Kunst-Rasen des KMG-Ball-Gedenk-Spielkäfigs beglückte. Zu diesem Zeitpunkt war zwar das Wetter noch schön, aber dafür ballte sich bereits eine beträchtliche Gereiztheit auf dem Felde auf, so dass jeder einzelne Kunstrasenhalm erschreckt & aufgerichtet im Spätherbststurm bibberte. Zu Beginn wollten mich vereinzelte Akteure gar nicht mitspielen lassen, andere reagierten aggressiv darauf, dass ich sodann schmauderte - aehh zauderte, den vorzüglichen Kunstrasen zu betreten, worüber zumindest die genannten Halme sicher recht froh waren, dann aber gab es kein zurück mehr: Bald tummelte ich mich innerlich tief wie eine Grunewalder Wildsau bewegt über so viel Großzügigkeit einem Spätkömmling gegenüber mitten im Spiel. Es war mir natürlich nicht klar, weshalb so dicke Luft herrschte, bis es mir dann gewahr wurde, dass nebenan, auf dem sogenannten Büßerfeld, direkt vor dem Kabuff des St. Platzwartes, welches normalerweise ihm zu Ehren eben geschont und nicht beharkt wird, sich noch mindestens zwölf weitere, mir zum Großteil gänzlich unbekannte KickerInnen tummelten. Lediglich Norbertonius Pagellus Pagellantopoúlos, Benni Art-Crime, Andi the Brüdi und Matthias 23 konnte ich durch die 6,75-Dioptrien-Sonnenbrillengläser bei total bedecktem Himmel ausmachen, alles andere schienen mir neuerdings wieder spielfreie A-Jugendliche der umliegenden Bezahl-Fußballclubs zu sein (nicht dass ich jemanden ausgrenzen möchte, nein, dazu fehlt mir freilich die Chuzpe ..., aber müssen diese Fremden immer noch unvertrauter werden?!? Und warum so viele auf einen Haufen? Können die nicht im Treptower Park herumharken? Wo es keinen stört???).
Jedenfalls, gedrückte Stimmung, mies zusammengewürfelte Teams, und ich fungierte natürlich als fünftes Rad am Wagen des Platzwartes, denn normalerweise ist es auf Stralau überhaupt kein Problem, wenn da mal ein Team in Unterzahl agieren muss, im Gegenteil, das spornt für gewöhnlich die besonders Lauffreudigen noch mehr an. Nur dieses Mal hatte irgendjemand die Teams so haarsträubend dysharmonisch zusammengestellt gehabt, dass partout immer die zahlenmäßig unterlegene Mannschaft vollkommen aus dem Tritt kam, wenn ihr das Team mit einer Person mehr auf dem Platz zu Leibe rückte. So blieb mir als aktuellem Zuspätkömmling nichts anderes übrig, als an diesem Spieltag mindestens fünf Mal die Seiten zu wechseln. Mir dünkte als wäre ich Söldner bei irgendeinem südeuropäischen Zweitligaverein, was nicht gerade zur Besserung meiner spielerischen Leistungen beitrug. Mensch sollte sich als passionierter Stralauer Halbprofi und Frührentner wirklich mal überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre, wenn in ständig wechselndem Turnus jeweils zwei ungefähr gleichlaufstarke Akteure sich vor Beginn des Spieltages zusammentun würden und es miteinander ausmauschelten, welche Kickkraft in welchem Team aufspielt (natürlich in geheimer Abstimmung), das würde erstens mal eine schöne Abwechslung bringen (vgl. auch Kongo-Ottos Meinung auf http://bunte-truemmer.blogspot.com) und zweitens dafür sorgen, dass es zu (noch) mehr Spannung und Ausgeglichenheit im Spieltage käme. Auch die immer zahlreicher erscheinenden Zuschauer und Kiebitze im Halbinselrund der Arena würden sich darüber sicher freuen. Außerdem würden dann die AkteurInnen der unterlegenen Equipe nach dem Ende der Kanter-Niederlage nicht immer so gramgebeugt vom Platze schleichen. Also: Mehr basis-demokratische Beteiligung der Stralauer SpielerInnengewerkschaft S. T. A. U. F. A. wäre angesagt, diese Ermahnung geht natürlich in erster Linie an die Sektion Neu-Gillesberg Süd-West, die leider gegenwärtig ohne ihren weisen Wortführer von Humboldt-zu -Feuerwasser auskommen muss, der aus Gründen der Spionage in Sachen erweiterter Dribbel- & Weitschuss-Künste beim brasilianischen Fußballverband in Übersee verweilt.
Nun doch kurz zurück zum Spielgeschehen: Wenn ich das so nassforsch bemerken darf, kehrte erst dann eine gewisse Ordnung und Ausgeglichenheit in die spielerischen Aktionen ein, als die unvertrauten Fremden vom Feld des St. Platzwartes abgezogen waren, Benni, Brüdi, Admiralius Norbertonius G. I. Pagellus und Matthias 23 in die einzigen und allseits gerühmten Stralauer Tractoristi-Equipes integriert wurden und alles seinen gewohnten, vertrauten und nur ein ganz klein wenig saturierten Gang ging. Da erwachte dann die alte Assist-Fabrik wieder zu neuem Leben, und es fielen dann doch noch eine ganze Reihe wirklich schöner Tore und Spielzüge den HeldInnen ein, so dass auch die vielen ZuschauerInnen, daheim gebliebenen Zugvögel, sowie die Stralauer Fuchs-und-Hasen-Zuguckgesellschaft bei Einbruch der Dunkelheit zufrieden auf's Feld und in den Bau sich verflüchtigen konnte. Alle stimmten alsbald ein in den choralen Brunftgesang: Lange schallts von Stralau noch: Tractors Fußball lebe hoch!

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1 Comments:

Blogger Der Stralauer Platzwart said...

Werter Herr Kollege aus Pagelsdorf,

ich kann ihrer Eingabe wenig hinzu fügen, da ich nahezu der selben Meinung bin.
Ich würde auch durchaus mal soweit gehen, dass wir sagen, um 13:45 fangen wir an. Wer da ist, ist da, und wer nicht, beginnt mit den weiteren Zuspätkommern auf dem 2. Feld sein eigenes, unabhängiges Spiel. Punkt. Ausnahmen sind natürlich Spieler aus unserem Stammteam, die wir jederzeit (!) gerne in unser Boot mitaufnehmen sollten.
Aber ich fürchte, dass das so manchem zu ausgrenzend sein wird.

Dem guten Philippo ist übrigens für SA, den 13.1., nicht an den Karren zu fahren, er hat die Mannschaften diesmal nicht zusammen gestellt. Sonst bin ich mit seinen Erwürfelungen eigentlich immer zufrieden, geachtet werden sollte nur darauf, dass nicht immer die gleichen Leute zusammen spielen, weil das wird echt langweilig.

Der Stralauer Platzwart - Sektion Gillesberg

12:00 AM  

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